Leben im Geschwisterhaus – Frühjahrstagung in Hermannsburg mit Christina Brudereck
Wie ist das, mit Geschwistern zusammenzuleben? Diese Frage stand am Anfang der Arbeit mit Christina Brudereck. Über 70 Frauen haben intensiv mitgedacht, als es am Beispiel von Maria, Marta und Lazarus um Konkurrenz, Nicht-gesehen-werden, um Tun und Lassen und Frauen und Männer ging. Gerade die Begegnung von Jesus mit Marta und Maria in Betanien löste viele Gespräche und Gedanken aus. Wie finden wir in einer Welt, die immer mehr Multitasking erfordert, unsere ruhigen Zeiten? Wie verteilen wir die Sorgearbeit, die notwendig ist, gerecht? Und wie lernen wir, unseren eigenen Wünschen zu folgen und nicht zu versuchen, Rollenzuschreibungen zu erfüllen? Und wie können wir die Kirche als Geschwisterhaus denken?
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ben Seipel trat Christina Brudereck am Abend als 2 Flügel mit ihrem Programm „Die Goldzwanziger“ auf. Berührende und schwungvolle Lieder, Texte über Männer und Frauen, aber auch ganz Persönliches machten diesen Abend für alle zum Geschenk. Viele Frauen saßen danach noch lange bei Wasser, Wein und intensiven Gesprächen zusammen.
Am nächsten Tag ging es thematisch mit dem Geschwisterhaus weiter. Welche Stereotype hindern uns daran, uns vorurteilsfrei und offen zu begegnen? Lieben und arbeiten: Dorothee Sölle entwickelte eine biblisch begründete Vision, die Arbeit und Liebe im Zentrum eines sinnerfüllten Lebens sieht. Kann das unsere Vision werden? Wie sieht die Zukunft der Ev. Frauen* in der Kirche bei immer knapper werdenden Ressourcen aus? Was bewegt uns noch im Blick auf Marta, Maria und Jesus – noch einmal neu gesehen durch ein Bild von Vermeer? Wie kann uns der Friedenspilgerweg in Hermannsburg auf Wege des Friedens bringen? Alle diese Fragen wurden in Workshops bearbeitet. Auf der Frauenvollversammlung kamen dann Ideen und Wünsche der ehrenamtlichen Frauen für ihre Arbeit vor Ort genauso zur Sprache wie Idee und Fragen an die Arbeit der Referentinnen und der Landesstelle. Es war eine inspirierende Diskussion, die viele Anregungen und vor allem auch Lust auf mehr machte.
Am Ende der Tage stand die Sonntagsbegrüßung mit der Verabschiedung von Cornelia Renders. Gebet und Lieder, Regenbogen und Kerzen, Dank und Segen, gute Worte und zum Schluss ein Glas Sekt standen am Ende von Tagen die gefüllt und ermutigend waren.