Osnabrück (epd). Die Diakoniestiftung Osnabrücker Land hat am Mittwoch zum zweiten Mal den nach der ehemaligen Regionalbischöfin benannten Doris-Janssen-Reschke-Preis verliehen. Das Preisgeld von 3.500 Euro bekamen vier Hilfsprojekte für benachteiligte Menschen. Den ersten Preis und 2.000 Euro erhielt die „Adventsmusik im Bollerwagen“ der St. Mauritiusgemeinde in Dissen. Die Auszeichnungen wurden im Rahmen eines Diakoniefestes in Hilter überreicht.
Für das Siegerprojekt ziehen in den Adventstagen mehr als 40 Ehrenamtliche mit einem Bollerwagen durch die Gemeinde und zu drei Pflegeeinrichtungen, erläuterte Doris Schmidtke, Kuratoriumssprecherin der Stiftung. Sie spielen und singen Advents- und Weihnachtslieder und verteilen kleine Geschenke, um einsamen, alten und bettlägerigen Menschen eine Freude zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind.
Den zweiten Preis in Höhe von 1.000 Euro teilten sich den Angaben zufolge die Wittlager Mahlzeit, ein Angebot für ein wöchentliches kostenloses Mittagessen in Bad Essen, und die Martini-Begegnungsstätte Melle-Buer. Dort betreiben Ehrenamtliche einen Treffpunkt zum Austausch und zur Gemeinschaft. Den mit 500 Euro dotierten dritten Preis erhielt das Projekt „Tierisch inklusive Begegnungen“. Menschen mit und ohne Behinderung sowie unterschiedlicher Generationen sollen durch die Begegnung mit Tieren in Kontakt kommen.
Mit dem Preis würdigt die Diakoniestiftung alle zwei Jahre nachahmenswerte diakonische Projekte in der Region. Er soll an die ehemalige Landessuperintendentin Doris Janssen-Reschke (1944-2008) erinnern. Sie habe eindeutige Positionen zugunsten der Schwachen in der Gesellschaft bezogen und sich dabei in Konflikten nicht vor deutlichen Worten gescheut, sagte Schmidtke. Janssen-Reschke leitete von 1998 bis 2007 den Kirchensprengel Osnabrück und war damit die erste Regionalbischöfin der hannoverschen Landeskirche. Zuvor war sie bereits eine der ersten Frauen in einem Pfarramt der Landeskirche gewesen. Sie galt als offen, direkt und kritisch. Janssen-Reschke starb 2008 nur ein Jahr nach ihrem Eintritt in den Ruhestand.
Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen