„gewagt – Frieden und Freiheit gestalten“ heißt der kreative Werkzeugkoffer, der zum Austausch zu den Themen Frieden und Freiheit anhand von Bildern, Rätseln, Aktionen sowie historischer und globaler Einordnung anregt. Die neue Toolbox wird im Rahmen der jährlichen Tagung des Norddeutschen Netzwerks Friedenspädagogik (NNF) präsentiert und von den Teilnehmenden erprobt.
Die bereits 14. Tagung zur Friedenspädagogik findet am 24. – 25. Februar als Online-Konferenz unter dem Titel „Doing Peace – Die Vielfalt von Friedensarbeit erleben“ statt. Dem Motto folgend bieten Michael Freitag-Parey, Friedenspädagoge in der Gedenkstätte Lager Sandbostel und Initiator der Toolbox, und Sarah Vogel, Referentin für historisch-politische Bildung der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen e.V. (aejn), einen Workshop an, in dem die Toolbox vorgestellt wird und einzelne Elemente ausprobiert werden.
„Wir wollen Frieden und Freiheit ‚auf laut‘ stellen“, sagt Freitag-Parey. „Dabei wollten wir kein weiteres seitenschweres Sachbuch auf den Markt bringen. Wir wollten etwas, das mit möglichst wenig Vorbereitung und Vorkenntnissen sofort genutzt werden kann.“
Sarah Vogel gehört zum Autor*innenteam und ist zugleich Mitglied der Steuerungsgruppe des NNF. Im Workshop auf der Tagung erklärt sie, warum die Toolbox in einer Linie mit dem Tagungstitel „Doing Peace“ steht: „Frieden und Freiheit sind nicht nur Schlagwörter, sie müssen gelebt werden. Der Weg zu gerechtem Frieden und umfassender Freiheit ist ein Prozess der Verständigung, Begegnung und Beziehung. Er ist gewagt, denn er hinterfragt und verändert das eigene Verhalten. Die unterschiedlichen Anstöße der Toolbox fördern die eigene Meinungsbildung und machen sprach- und handlungsfähig.“
Das siebenköpfige Autor*innen-Team aus den Bereichen Friedenspädagogik, Kirche und Schule hat in über zwölf Monaten gemeinsam 110 Gesprächsanlässe entwickelt. Dabei ist die Zielgruppe bewusst breit gewählt. Ob in der Jugendgruppe, in der Familie, mit dem Kollegium, im Kirchenvorstand, am Stammtisch oder mit Freund*innen, die Toolbox bietet den Rahmen für einen Diskurs, ohne fertige Antworten oder feste Positionen zu liefern. Wie kann im Alltag Begegnung zwischen Fremden gelingen? Was bedeutet es, die Freiheit anderer Menschen zu achten? Wenn Frieden und Freiheit Prozesse der Verständigung sind, dann braucht es ein aufeinander zugehen, zuhören und den Austausch. Genau das ist das Anliegen der Autor*innen.
Neben weiteren Autor*innen aus dem Umfeld des Friedensortes und der Gedenkstätte Lager Sandbostel war ebenfalls Christoph Pinkert, selbstständiger Trainer, Berater und Supervisor der Friedens- und Konfliktarbeit in Hannover, an der Entwicklung der Toolbox maßgeblich beteiligt. Die Box kann ab sofort im Buchhandel vor Ort bestellt oder beim Verlag buch+musik ejw-service gmbh gekauft werden.