Anfang des Jahres startete die Chatseelsorge „Schreiben statt Schweigen“ für und mit Jugendlichen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Das Projekt wird von der Diakonin und Sozialarbeiterin Katrin Michnikowski, Referentin im Landesjugendpfarramt begleitet. „Die Pandemie hat das Leben junger Menschen grundlegend verändert. Gerade jetzt besteht bei vielen ein deutlicher Bedarf an Begleitung und professioneller Unterstützung“, sagt Landesjugendpastorin Cornelia Dassler. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, die Chatseelsorge zur Bewältigung von persönlichen Krisen von jungen Menschen auch in unserer Landeskirche zu etablieren und aus den Mitteln des Landesjugendpfarramtes, des Hauses kirchlicher Dienste und des Landeskirchenamtes zunächst für zwei Jahre zu finanzieren.“
Initiative der Jungen Nordkirche
Die Chatseelsorge „Schreiben statt Schweigen“ wurde im Mai 2020 von der Jungen Nordkirche initiiert und wird in Kooperation mit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und dem Arbeitsbereich Jugendarbeit im Amt für kirchliche Dienste in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) umgesetzt. Die Gesamtverantwortung liegt bei der Landesjugendpastorin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
„So vieles für die Jugendzeit Prägendes konnte in den letzten Monaten, wenn denn überhaupt, nur verändert stattfinden. Zudem gibt es so viele Jugendliche, die sehr viel zu ‚schultern‘ haben, die der Situation in der Familie, den schulischen Anforderungen oder auch Erlebtem in der virtuellen Welt kaum standhalten können. Für diese Jugendlichen möchte die neue Chat-Seelsorge ‚Schreiben statt Schweigen‘ da sein“, erklärt Dr. Katrin Meuche, Referentin für Evangelische Schüler*innenarbeit, Schul- und Jugendseelsorge in der Jungen Nordkirche.
Neuer Ausbildungskurs für Chatseelsorger*innen im Frühjahr 2022
Als ein niedrigschwelliges Seelsorge- und Gesprächsangebot für junge Menschen richtet sich „Schreiben statt Schweigen“ an Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren, mit dem Ziel, „Jugendlichen in Krisen besondere Aufmerksamkeit zu geben, sich im Dialog mit ihnen auf ihre Themen einzulassen und die Selbstaktivierung bei der Suche nach einer Lösung anzuregen“, so Meuche.
„Ein Team von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen ders Jugendchats wurde bereits auf die besonderen Anforderungen einer digitalen Seelsorge hin geschult. Seit dem Beginn des aktuellen Schuljahres haben zwei gemeinsame Ausbildungskurse für ehrenamtliche Chatseelsorger*innen aus den kooperierenden Landeskirchen stattgefunden“, so Projektleiterin Michnikowski. Regelmäßige Supervision sei darüber hinaus Bestandteil des Fortbildungskonzepts und sichere die Qualität des Angebots. Ein neuer Ausbildungskurs für Menschen mit Vorerfahrungen in Seelsorge oder Gesprächsführung startet im Frühjahr 2022.