Der Theologe Mirko Peisert (49) ist am Freitag als neuer Direktor des „Hauses kirchlicher Dienste“ der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers eingeführt worden. In einem Festgottesdienst in der Neustädter Kirche wurde zugleich sein Amtsvorgänger Ralf Tyra (65) in den Ruhestand verabschiedet. Er hatte die evangelische Einrichtung 15 Jahren lang geleitet.
Das „Haus kirchlicher Dienste“ mit rund 250 Mitarbeitenden ist die größte überregionale Einrichtung der Landeskirche. Es bündelt die Expertise zu einer Vielzahl kirchlicher und gesellschaftlicher Themen, unterstützt die Arbeit der Gemeinden durch Beratung, Weiterbildung und Fachmaterialien und wirkt in Politik und Zivilgesellschaft hinein.
In seiner Predigt ermutigte Peisert die Zuhörenden, neue Wege in der kirchlichen Arbeit zu gehen, wenn es nötig sei. „Reine Traditionspflege hilft uns nicht weiter“, sagte er. Es sei nötig, genau hinzuhören und wahrzunehmen, welche Ansätze heute passten. Dazu gehöre es auch, sich einzugestehen, wenn althergebrachte Formate nicht mehr funktionierten, und dann neue Ideen zu suchen.
Das Haus kirchlicher Dienste sei deshalb ein „Haus der Transformation“, betonte Peisert: „Wir brauchen die Expertinnen und Referenten des Hauses mehr denn je, um Menschen zu eigenen Positionen zu verhelfen und um die Gemeinden zu einem differenzierten Urteil zu befähigen.“
Peisert leitete bisher als Superintendent den Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt mit rund 60.000 Mitgliedern in 26 Gemeinden. Der neue Direktor stammt aus Bispingen in der Lüneburger Heide und studierte in Marburg, Berlin und dem rumänischen Sibiu (Hermannstadt) evangelische Theologie. Nach seinem Vikariat in Hildesheim war er Gemeindepastor in Einbeck und Steinwedel bei Hannover.
Die Geschichte des HkD reicht zurück bis zum 1937 gegründeten Amt für Gemeindedienst. In sechs Abteilungen bündelt das Haus rund 40 Arbeitsfelder, darunter Gemeindeberatung, Ehrenamtsarbeit, Landesjugendpfarramt, Frauen- und Männerarbeit, Kirchlicher Dienst in Arbeitswelt und Landwirtschaft, Kunst und Kultur, Weltanschauungsfragen, Judentum und Islam, Ökumene und Friedensarbeit.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen