Am 7. September 2024 lädt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers zum Stiftungs- und Vereinstag in die Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover ein. Noch bis zum 2. September können sich Interessierte anmelden:
Das „Kunststück Zukunft“ aktiv gestalten lernen
Martin Käthler, Referent für Stiftungsberatung im Haus kirchlicher Dienste, erklärt, was es bedeutet, die Zukunft der Kirche als Kunstwerk zu begreifen, welche Herausforderungen und Chancen darin liegen und wie die Aktiven in den Stiftungen, Vereinen und Kirchenvorständen diesen Prozess aktiv gestalten können.
Herr Käthler, das Motto des Stiftungs- und Vereinstages der hannoverschen Landeskirche am 7. September 2024 lautet „Kunststück Zukunft“. Was bedeutet dieses Motto?
Martin Käthler: „Kunststück Zukunft“ thematisiert die Herausforderung, die Zukunft aktiv zu gestalten. Dabei stellen sich viele Fragen: Was heißt schon Zukunft? Für wen, und wann? Und wie groß oder wie viel?
Diese Themen greift der Stiftungs- und Vereinstag am 7. September 2024 auf. Wir beginnen um 9 Uhr mit einem Stehcafé im Leibnizsaal der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover. Um 10 Uhr begrüßt Marie-Luise Brümmer, Bankdirektorin i.R. und Synodale die Teilnehmenden. Im Laufe des Tages erwarten sie spannende Vorträge, wie etwa „Jede*r Ehrenamtliche ist ein*e Künstler*in“ von Prof. Dr. Berit Sandberg oder „Jede*r Projektkopierer*in ist ein*e Künstler*in“ von Prof. Dr. Hans Fleisch. Zudem gibt es zwei Workshop-Phasen, in denen die Teilnehmende aus neun verschiedenen Workshops wählen können. Den Abschluss bildet ein inspirierender Vortrag von Henry Schwier um 16.30 Uhr. Der Tag endet gegen 17 Uhr.
Der Stiftung- und Vereinstag ist eine Gelegenheit, sich auszutauschen, neue Ideen zu entwickeln und sich inspirieren zu lassen, wie wir die Zukunft unserer Kirche und unserer Gemeinden aktiv gestalten können.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Zukunftsplanung?
MK: Mit großen Erwartungen startete Ende 2021 der „Zukunftsprozess der Landeskirche“. Die Landessynode musste diesen Prozess schon kurz darauf im Frühjahr 2023 neu ausrichten. Aktuell hat sich ein neues Team „Zukunft“ im Landeskirchenamt formiert, das die unterschiedlichen Zukunftsplanungen, die es bereits auf verschiedenen Ebenen gibt, in einer neuen Struktur miteinander vernetzt. Zukunft zu entwickeln ist augenscheinlich kein Kinderspiel, sondern ein großes Stück Arbeit, vielleicht auch eine hohe Kunst.
Kunst ist die schöpferische und gestalterische Fähigkeit einer Gesellschaft, die von Menschen mit besonderen Begabungen geschaffen wird. Was die Kirche angeht, so wird sie nicht zuletzt von den tausenden Ehrenamtlichen in den Kirchen-, Stiftungs- und Vereinsvorständen gestaltet.
Wie können die Stiftungs- und Vereins-Aktive die Zukunft aktiv gestalten?
MK: Die Zukunft kommt so oder so – für die Gemeinden vor Ort oder für Themen wie Musik, Diakonie oder Kirchengebäude. Das Kunststück ist, dass die Zukunft so kommen möge, wie man sie erwünscht, erhofft, braucht. Für einen Verein vielleicht ein großes Projekt schon im übernächsten Jahr, für einen Kirchenkreis mit seinen Gemeinden der nächste Planungsprozess ab 2029, für eine jungere Stiftung das Erreichte zum fünfzigjährigen Jubiläum 2053.
Wie viel Einfluss haben wir tatsächlich auf die Zukunft?
MK: Ein Großteil der Zukunft ist für uns nicht direkt persönlich beeinflussbar, aber verschiedene Anteile ergeben sich aus unserem jetzigen Tun oder Nicht-Tun, gerade in örtlichen und regionalen Bezügen. Gibt man zum Beispiel das Wort „Zulunft“ und „Kirche Deutschland“ in eine Suchmaschine wie Google ein, findet man ... Nun ja, auf jeden Fall ist das Gebot der Stunde: ehrenamtliches Engagement, das Aufspüren von finanziellen Ressourcen und die praktische und erfahrbare Umsetzung, zum Beispiel eines 2025er-Kirchentags-Mottos „mutig – stark – beherzt“.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Landeskirche?
MK: Ich wünsche mir, dass wir weiterhin gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die den Bedürfnissen und Hoffnungen der Menschen gerecht wird. Dass wir mutig, stark und beherzt vorangehen und die vielen Talente und Ressourcen, die wir haben, sinnvoll einsetzen.