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Bibliolog für Männergruppen

Bibliolog ist eine spannende und kreative Art und Weise, biblische Texte neu und anders zu entdecken. Es ist eine Möglichkeit aus unseren festgefahrenen Blickwinkeln heraus zu kommen, diese scheinbar so alten und vertrauten Schriftstellen neu in unser Leben hinein zu buchstabieren. Und doch ist Bibliolog zugleich mehr als nur eine Methode – es ist eine Haltung, die davon ausgeht, dass wir uns dem annähern, was scheinbar in den Texten verborgen ist.  Dies kann geschehen, wenn wir alle „unsere Wahrheiten“ zusammen legen. Jeder hat etwas zu diesen Texten zu sagen, weil biblische Texte immer mit unserem Leben zu tun haben.

Texte sind mehrdeutig und werden von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Erfahrungen verschieden gehört und verstanden. Dadurch, dass verschiedene Stimmen laut werden, können andere Zugänge deutlich werden und die eigene Wahrnehmung kann sich erweitern oder verändern. Die Vielfalt an Aussagen und die unterschiedlichen Perspektiven relativieren die eigenen Deutungen, da die Deutungen anderer das gleiche Recht beanspruchen wie die eigene.

Der Bibliolog kam um die Jahrtausendwende durch den jüdischen Amerikaner Peter Pitzele nach Europa und wurde von Prof. Dr. theol. Uta Pohl-Patalong tiefgehend reflektiert und methodisch verfeinert. Er geht von der jüdischen Auslegungsweise des Midrasch aus,dass es in biblischen Texten neben dem "schwarzen Feuer", den Buchstaben des Textes, auch noch eine Unmenge an "weißem Feuer" gibt,das zwischen den Zeilen steht. Dieses weiße Feuer wird bei einem Bibliolog zum Lodern gebracht. Was werden wir in den "Zwischenräumen " der biblischen Texte entdecken?

Bei dieser Methode versuchen die Teilnehmer, nach einer kurzen Hinführung zum entsprechenden Text, sich einer Episode aus der TextsteIle mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen anzunähern. Der/die Bibliologer/in liest dazu einen kurzen Text vor und gibt den Zuhörenden die Möglichkeit, auf eine Frage aus der Sicht einer Figur, in die sich die Teilnehmenden hineinversetzen, zu antworten - leise für sich oder laut. Der/die Bibliologer/in wiederholt das Gesagte (Echoing). Es kann auch sein, dasser/sie Zusatzfragen stellt (Interviewing). Es gibt keine falsche Aussage oder Antwort, kein "Schwarz" oder "Weiß". Der Text wird lebendig und gewinnt viele persönliche, unterschiedliche und auch unbekannte Facetten.

Ansprechpartner

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Erhard Krause

Männerarbeit im Haus kirchlicher Dienste

Ehrenamtlicher Referent für spirituelle Angebote, Koordination Männercursillo

Ich komme gern auf Anfrage in Ihre Gruppe.