Ev.-luth. Kirchengemeinde Eschede

Der Friedhof in Eschede wird bunter und artenreicher

Die Teilnahme am Biodiversitätsprojekt „BiCK“ lässt aufblühen

Leichter Regen, aber auch kräftige Schauer boten bestes Pflanzwetter und damit eine gute Voraussetzung, dass Bäume, Wildstrauchhecken und insektenfreundliche Stauden anwachsen. Doch für die über 20 Helfer, darunter auch Kinder und Vertreter der Pfadfinder, war die Witterung am Aktionstag am 11. November 2023 auf dem Escheder Friedhof eine gewisse Herausforderung. Aber alle hielten durch und waren mit Eifer und Ausdauer, mit Spaten, Schaufel und Harke dabei, die Artenvielfalt auf dem knapp 25.000 Quadratmeter großen Areal zu verbessern. Auch Kraft war gefragt, etwa beim Einrammen der Baumpfähle, die zum Anbinden der jungen Bäume nötig sind, damit sie im Erdreich ungestört Feinwurzeln bilden können. Die Hainbuchen, Vogelbeerbäume, Schwedische Mehlbeeren und die Süntelbuche sollen den freien Flächen des Friedhofs Struktur geben und später Schatten spenden.

Auf dem südlichen Friedhofsteil wurden zwei Reihen Bäume sowie eine Hecke gepflanzt. Foto: Joachim Gries, KG Eschede

Die Johanniskirchengemeinde, die mit Kirchenvorstands-Mitgliedern aktiv an den Arbeiten beteiligt war, hatte für einen Imbiss und warme Getränke unter dem Dach des Geräteraums gesorgt. Nach gut fünf Stunden war das Gros der Aufgaben erledigt, die restlichen Gehölze wurden in den folgenden Tagen vom Friedhofsteam gepflanzt.

Zum Auftakt am Morgen hatte Umweltreferentin Astrid Lahmann vom Haus kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers die Bedeutung der heimischen Pflanzen für die Artenvielfalt erläutert. Viele Insekten benötigen für ihre Brut ganz bestimmten Blütenpollen und Schmetterlinge benötigen nur bestimmte heimische Pflanzenarten als Raupenfutterpflanzen für ihren Nachwuchs. Wenn die überlebenswichtigen Pflanzenarten fehlen, dann kommt auch das Insekt nicht vor.

Drei ehemalige Grabflächen auf dem alten Friedhofsteil wurden neu bepflanzt und werden später wieder für Beisetzungen zur Verfügung stehen. Schon bald werden Stauden wie Salomonssiegel oder Waldstorchschnabel, Großes Windröschen oder Steinquendel auch etwas fürs Auge bieten.

Auf dem denkmalgeschützten Friedhofsteil werden alte Grabstellen bepflanzt und so für spätere Urnenbeisetzungen vorbereitet. Foto: Joachim Gries, KG Eschede

Bereits am 7. Oktober hatten die Konfirmanden der Kirchengemeinde auf dem Friedhof 4300 Wildblumenzwiebeln gesetzt. In einer Stunde war alles erledigt, auch wenn für viele die Pflanzaktion mit dem Spaten eine Premiere war. Wildkrokusse, Winterlinge, Wildtulpen, Hasenglöckchen und Blausternchen werden nach dem Winter den frühen Insekten die erste Nahrung bieten. Für Fledermäuse werden auf dem Friedhof auch noch Kästen aufgehängt.

15 Bäume, 60 Wildsträucher, 150 Hainbuchenpflanzen und 500 Stauden, die unbehandelten Robinienpfähle und die Fledermauskästen wurden mit Fördergeldern aus dem BiCK-Projekt finanziert, wobei BiCK für „Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden“ steht. Aus eigenen Mitteln hat die Kirchengemeinde 450,- € für das Projekt ausgegeben, um die biologische Vielfalt auf dem Friedhof zu stärken.

Eine neue Hainbuchenhecke fasst jetzt die Fläche der Rasenreihengräber ein. Foto: Joachim Gries, KG Eschede

Im April hatte es zur Bestandsaufnahme mit Astrid Lahmann eine Begehung des Escheder Friedhofs gegeben, im Juni waren bei einem Workshop die Escheder Wünsche konkretisiert worden. Das Ergebnis waren Pflanzpläne, die jetzt im Herbst mit den ehrenamtlichen Helfern umgesetzt wurden. Unser Friedhofsteam plant weitere Maßnahmen für einen lebendigen Friedhof im nächsten Jahr. Für die geplanten Veränderungen auf dem Friedhof und die Ankündigung des Pflanz-Aktionstages wurde ein Film für die Wochenshow: „Moin Eschede“ zum 03.11.23 gedreht.

https://www.youtube.com/watch?v=k29HUPiA4_c

Text und Fotos von Joachim Gries, Mitglied im Friedhofsteam der Ev.-luth. Kirchengemeinde Eschede
November 2023