Vom 3. bis 7. Januar heißt es zum 40. Mal „Vorhang auf!“ für das Theatertreffen der Evangelischen Jugend der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, das von der Landesjugendkammer veranstaltet wird. Rund 60 junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren, dazu ein 21-köpfiges Leitungsteam, treffen sich in den ersten Tagen des neuen Jahres, „um Theater kennenzulernen, zu spielen, zu machen und zu leben“, so Diakon Klaas Grensemann vom Landesjugendpfarramt, der gemeinsam mit Jan Franzkowiak, Arbeitsgemeinschaft „Musik und Kultur“ in der Evangelischen Jugend Osnabrück, und in Hannover ansässigen Schauspieler Tim von Kietzell das Theatertreffen organisiert.
Das Motiv für das diesjährige Theatertreffen in Verden liefere die lebendige und wohl bekannte Geschichte von Ronja Räubertochter, nach dem gleichnamigen Roman von Astrid Lindgren. „Gespielt wird im Grunde das ganze Buch – aber auf sehr kreative Weise“, erläutert Grensemann. „Die Teilnehmenden hatten die Chance, sich für eine von sechs ‚Räuberbanden’ zu entscheiden, die Kapitel aus dem Buch auf die Bühne in der Kapelle des Sachsenhains bringen wird – als Tanz oder Projektion, Szenisches Theater, Chorisches Theater, das Spiel mit Rhythmus, in der Form eines Hörspiels oder als Figurentheater. In den unterschiedlichen Gruppen hätten alle Teilnehmenden die Chance, etwas Neues kennenzulernen und sich unter fachkundiger Anleitung auszuprobieren.
„Das Theatertreffen zeigt einmal mehr, wie lebendig und kreativ die Evangelische Jugend unserer Landeskirche ist“, schwärmt Grensemann. „Im Theaterspiel wird nicht selten sichtbar, was wir glauben und was uns Trost und Zuversicht gibt. In der Geschichte von Ronja Räubertochter geht es um das Überwinden von Grenzen und Grenzerfahrungen. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Liebe. All das, was unseren Glauben immer wieder lebendig und tragfähig macht.“
„Im Vordergrund steht der Spaß und die Möglichkeit, neue Seiten an sich zu entdecken, innerlich zu wachsen, Selbstvertrauen zu tanken und sich selbst neue Ziele zu setzen. Hier wird nicht benotet, nicht gewertet, sondern nur ermutigt und gefördert“, ergänzt Pastor i.R. Wolfgang Greite-Blaffert, der vor vielen Jahren durch seine Arbeit im Landesjugendpfarramt zum Theatertreffen kam.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Arbeit an der Inszenierung. Im Theatercafé warten jeden Abend nicht nur kleine Köstlichkeiten und Getränke auf die aufgeweckten „Räuber*innen“, auch eine Kleinkunstbühne kann täglich erobert werden. Im eigens dafür eingerichteten Raum wird jeden Abend zum „Räubersegen“ eingeladen. „Es wird gesungen, getanzt, gespielt, geprobt und vor allem viel gelacht“, hofft Grensemann. Am Ende stehe der „Zeigeabend“ im Kreis von Eltern und Gästen.