Haus kirchlicher Dienste erinnert an 133 von ihren (Ex-)Partnern getötete Frauen
Häusliche Gewalt in Deutschland nimmt zu. Im Jahr 2022 wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts 240.547 Fälle häuslicher Gewalt registriert, davon 157.818 im Kontext von Partnerschaftsgewalt. Das entspricht einem Anstieg der Partnerschaftsgewalt um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Der Schutzbedarf der Betroffenen – etwa durch Frauenhäuser – ist hoch. Doch es fehlen tausende Plätze. Nach den Empfehlungen der Istanbul-Konvention, die Deutschland unterzeichnet hat, werden in Deutschland mindestens 21.000 Frauenhausplätze benötigt. Laut Frauenhausstatistik 2022 gibt es aber nur 6.800 Plätze.
Das Haus kirchlicher Dienste in Hannover gedenkt zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Samstag, 25. November, mit einem Aufsteller und Teelichtern an die getöteten Frauen. „2022 wurden 133 Frauen von ihren (Ex-) Partnern getötet. Diese Zahl ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Susanne Paul, Landespastorin für Arbeit mit Frauen, Evangelische Frauen* im Haus kirchlicher Dienste. „Gewalt beginnt mit frauenfeindlicher Sprache, mit Belästigungen und Bedrohungen, mit sozialer Kontrolle und sexueller Nötigung. Am 25. November werden wir daran erinnert, dass diese Gewalt Realität in unserem Land ist. Ihr entgegenzutreten und mit ihr zu rechnen, sie auch in Kirchengemeinden und kirchlichen Organisationen zum Thema zu machen und solidarisch mit betroffenen Frauen zu sein, ist auch Aufgabe von uns als Kirche.“