„Viele Menschen wissen wenig über jüdisches Leben heute“, sagt Dr. Ursula Rudnick, Referentin für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste der hannoverschen Landeskirche. „Sie kennen keine jüdischen Menschen und keine Orte jüdischen Lebens. Diese Unkenntnis macht anfällig für Vorurteile und antisemitische Denkmuster.“ Deshalb entstand das Projekt „Orte der Begegnung mit jüdischem Leben“, das sich mit den Orten in Niedersachsen und den Nachbarregionen beschäftigt, an denen es Informationen und Begegnungen mit gelebtem Judentum gibt. Ab dem 7. September werden sie als „Begegnungsorte“ in einer interaktiven Landkarte im Portal „Jüdisches Niedersachsen online“ (www.orte-der-begegnung.de) angezeigt. „Auch einen Flyer mit einer Überblickskarte wird es dann geben“, so Rudnick.
Zielgruppen sind interessierte Menschen und Multiplikator*innen, insbesondere Lehrkräfte an Schulen, in der Erwachsenenbildung oder in Kirchengemeinden. Ihnen werden in der interaktiven Landkarte außerschulische Lernorte und Möglichkeiten der Begegnung mit jüdischem Leben angezeigt und empfohlen. Zu jedem Ort gibt es Informationen zu den Zielgruppen und Angeboten sowie Hinweise zu den Öffnungszeiten, Kontaktmöglichkeiten und eventuellen Kosten.
Das Projekt „Orte der Begegnung mit jüdischem Leben“ wird getragen von den fünf Kirchen der evangelischen Konföderation in Niedersachsen, den katholischen Bistümern, den beiden jüdischen Landesverbänden in Niedersachen, dem Verein „Begegnung – Christen und Juden in Niedersachsen e.V.“ und weiteren Institutionen. Gefördert wird das Projekt von der Hanns-Lilje-Stiftung, der Dr. Buhmann Stiftung, dem Niedersächsischen Kultusministerium und vom Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus.
Das Portal „Jüdisches Niedersachsen online“ wurde vom Israel-Jacobson-Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. erstellt. Es umfasst verschiedene Themen zum jüdischen Leben in Niedersachsen.