Sonnenschein, Hof Sonnenschein, Sonnenschein
Es ist nun mein vierter Tag hier in Ostfriesland und wieder begrüßt mich der Morgen mit freundlichem Sonnenschein. Um 10 Uhr treffe ich Familie Poppen auf ihrem „Hof Sonnenschein“ – der Name ist Programm, im Prinzip schon für meine ganze Tour.
Eigentlich hatte ich mich mit Nadja Poppen verabredet, doch als ich ankomme ist sie noch mit dem Bio-Kontrolleur auf dem Hof unterwegs und so beginnt ihr Mann Hermann mir die Geschichte des Betriebs zu erzählen.
2018 hat Hermann Poppen den Betrieb von seinem Vater übernommen, der noch eine konventionelle Sauenhaltung betrieb. Gemeinsam mit seiner Frau entschied er sich für die Umstellung zu einem Bioland-Betrieb: „Es war die beste Entscheidung, die wir getroffen haben,“ sagt er heute. Nun leben die ca. 140 Sauen mit Ferkeln in offenen Ställen, können zu jeder Zeit raus ins Stroh und sich aufhalten, wo es ihnen gerade lieber ist. Wir gehen an den Sauen, die in Gruppen leben, vorbei – die Tiere sind ruhig und liegen entspannt im Stroh. Die Ferkel sind etwas lebhafter und kommen uns neugierig entgegen.
Einen Teil des Futters bauen Poppens auf ihren eigenen Flächen an, einen anderen Teil kaufen sie zu – das war zu Anfang dieses Jahres durch den Krieg in der Ukraine und die dadurch gestiegenen Preise keine optimale Situation. Für die nächste Saison werden sie weiteres Futter von regionalen Landwirten zukaufen können – die Wichtigkeit regionaler Wertschöpfungsketten wird hier sehr deutlich.
Hermann Poppen erzählt von den verschiedenen Schweinerassen, die sie nach und nach in ihren Tierbestand einkreuzen. Insbesondere alte Rassen würden sich für einen Bio-Betrieb gut eignen, deshalb sollen bald zum Angler Sattelschwein, das schon einen großen Teil des Tierbestands ausmacht, auch das Schwedische Linderöd Schwein und eine Rasse aus der Schweiz hinzukommen.