Friedhof Amelinghausen

Ein Friedhof auf dem Weg zur ökologischen Aufwertung mit dem Grünen Hahn: Amelinghausen

Die St. Hippolit Kirchengemeinde in Amelinghausen hat das große Glück, Fachkundige und an der Umgestaltung interessierte Personen im Kirchenvorstand zu haben. Rainer Schütze, Gärtnermeister mit Fachrichtung Friedhofsgärtnerei und Katharina Stelter, Hauswirtschaftsleiterin, die sich in der Ausbildung auch mit Nutzgärten beschäftigt hat, haben schon viel erreicht.  Ziel ist, die vorhandenen Überhangflächen des Friedhofs sinnvoll zu nutzen, den Friedhof im Lopautal zu einem natürlichen Ort weiterzuentwickeln und für umweltbewusste Besucher attraktiv zu machen.

Frau Stelter und Herr Schütze sehen den Friedhof als einen Ort der Verkündigung des christlichen Glaubens und fühlen sich der Erhaltung der Schöpfung verpflichtet. Dieser Verpflichtung stellen Sie sich und nehmen beide am "Grüner Hahn"-Kurs zum Aufbau des Umweltmanagements auf dem Friedhof teil, der vom Arbeitsfeld Umwelt- und Klimaschutz des Hauses kirchlicher Dienste angeboten wird. Dadurch behalten sie die Umweltauswirkungen im Blick und können diese kontinuierlich verbessern. Die Zertifizierung nach der europäischen Umweltnorm EMAS steht bald an.

Als vorrangig sehen Schütze und Stelter die Anlage einer Streuobstwiese. Hier gelang es Ihnen einen beträchtlichen Zuschuss der BINGO Umweltstiftung zu bekommen, die gerne kleine konkrete Projekte unterstützt. Alte Obstsorten, die auch mit den mageren Bodenverhältnissen zurecht kommen, wurden gepflanzt: Zum Beispiel die Apfelsorten Altländer Pfannkuchen, Celler Dickstiel und Danziger Kantapfel. Aber auch die Hedelfinger Riesenkirsche und Schneiders späte Knorpelkirsche. Birnen und Hauszwetschgen ebenso. Nistkästen und Insektenhotels ergänzen das Angebot für kleine und große Tiere. Eine ökologisch wertvolle Totholzhecke in Verbindung mit einem Steinberg als Schlangengrube soll das Gelände abgrenzen und ein Rückzugsort für Reptilien und kleine Säuger sein. Sehr anschauliche Tafeln über den ökologischen Wert einer Streuobstwiese informieren interessierte Besucher*innen.

Auf vielen Friedhöfen werden solche Wiesen zur Bestattung genutzt, Amelinghausen will darauf verzichten. Die auf einem Magerrasen stehenden Obstbäume stehen der Natur zur Verfügung. Sie dienen der Trauerbewältigung, denn sie sind Ort, an dem die Gedanken zur Ruhe kommen.

Die Kirchengemeinde ist Träger dieser Umgestaltung, in enger Zusammenarbeit mit der Gartenbauabteilung des SOS Kinderdorfes Hof Bockum ( www.sos-kinderdorf.de/sos-hof-bockum). Sie führen die Arbeiten aus und übernehmen die Pflege.

 

Gabi Gust, Rainer Schütze Mai 2020