Ein naturnah gestalteter Friedhof als besonderer Ort für Bestattungen
Im Frühjahr 2019 entstand auf dem Ev.-luth. Friedhof in der Süderstraße ein besonderes naturnah gestaltetes Bestattungsfeld. Damit ist die ehemalige Rasenfläche zu einem Ort geworden, an dem inmitten einer bunten Pflanzenpracht, einer Vielzahl von Schmetterlingen und summender Hummeln die Hinterbliebenen Trost finden und neue Bestattungsformen stattfinden können.
Bis 2021 sind weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt geplant. Einige wurden schon umgesetzt, z.B. eine Totholzhecke, die jetzt Kleinsäugern, Vögeln und Insekten als Lebensraum dient. Dem Motto „Ruhen inmitten der Wogen“ gemäß wurde ein wellenförmiges Staudenbeet bepflanzt. Geschwungene Wege führen durch ein Blütenmeer zu einem „Schiff“, in dem Bänke zum Ausruhen, Verweilen und zur Andacht einladen. Als neue Bestattungsart wurde hier ein Urnengemeinschaftsgrab angelegt.
Das Friedhofsteam war seit Beginn des Projekts „Landschaftswerte - Biodiversität auf kirchlichen Friedhöfen“ sehr engagiert. Ziel des Projektes ist die naturnahe Gestaltung von Bestattungsflächen auf kirchlichen Friedhöfen. So werden u.a. standortangepasste Biotope errichtet, die dem Artenverlust und Insektensterben entgegen wirken können. Die ökologische Aufwertung von Friedhofsflächen ist neben der Erhöhung der Biodiversität eine Antwort auf den aktuellen Wandel in der Friedhofskultur. Durch attraktivere Grabgestaltung und einen geringeren Pflegaufwand soll diesem Wandel begegnet werden.
Das von der EU und dem Land Niedersachsen geförderte Projekt gestaltet exemplarisch Flächen auf neun kirchlichen Friedhöfen in Niedersachsen so um, dass eine Arten- und Strukturvielfalt auf den kirchlichen Bestattungsflächen entsteht. Die teilnehmenden Kirchengemeinden werden dabei von Projektmitarbeiterinnen aus dem Arbeitsfeld Umwelt- und Klimaschutz des Hauses kirchlicher Dienste beraten und bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen unterstützt.