Hans Schink, ehemaliger Landesjugendwart der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, ist im Alter von 93 Jahren am 29. März verstorben.
Er war eine prägende Persönlichkeit der evangelischen Jugendarbeit in unserer Landeskirche. Das wird schon daran deutlich, über welch großen Zeitraum er als Landesjugendwart tätig war. Begonnen hat sein Dienst im Landesjugendpfarramt am 1. April 1962, in den Ruhestand ging er im Dezember 1994.
Verknüpft ist sein Name mit vielen Projekten, Ideen und Konzepten, die bis heute nachwirken und ein selbstverständlicher Teil der Arbeit mit jungen Menschen geworden sind. So hat Hans Schink die Zeltlagerarbeit in Offendorf aufgebaut und mit dafür gesorgt, dass das Gelände dauerhaft von der Evangelischen Jugend Hannovers genutzt und später vom Landesjugenddienst für diesen Zweck gekauft werden konnte. Wichtig war ihm dabei die Ausbildung von jungen Menschen zu Mitarbeitenden, die parallel zu den Zeltlagern stattfand und so in besonderer Weise Ausbildung und Praxis miteinander verbunden hat. In unzähligen Arbeitsseminaren hat er im Evangelischen Jugendhof Sachsenhain in Verden (Aller) und in Offendorf Jugendliche und junge Erwachsene angeleitet und dabei handwerkliches und pädagogisches Geschick verbunden. Die Arbeitsseminare, die die evangelische Jugendarbeit und den Evangelisch-lutherischen Landesjugenddienst Hannover e.V. miteinander verbinden, gibt es bis heute.
Darüber hinaus hat Hans Schink Schulungsformate entwickelt, die auch heute in der Arbeit des Landesjugendpfarramts und der Landeskirche eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören etwa das Infoseminar „Diakon*in, ein Beruf für mich“ oder die Langzeitfortbildung „Jugendarbeit im Kirchenkreis“ für Kreisjugendwart*innen, die mittlerweile unter dem Titel „Jugendarbeit Konkret“ angeboten wird, um auch Regionaldiakon*innen anzusprechen. Anfang der 80er Jahre hat er die Praxisberatung für Jugendarbeiter*innen ins Leben gerufen. Er hat viele Kolleg*innen begleitet und beraten, teilweise auch in schwierigen Situationen, und sich dabei stets mit aller Kraft für diese Kolleg*innen und die Belange der Jugendarbeit eingesetzt.
Hunderte Ehrenamtliche hat Hans Schink in der Evangelischen Jugend geprägt, nicht wenige sind später hauptberuflich Mitarbeitende in unserer Kirche geworden. Ihm war es wichtig, die Menschen zu sehen und anzunehmen, wie sie sind, sie seelsorgerlich zu begleiten und mit ihnen gemeinsam die Jugendarbeit voranzubringen. Er war eine inspirierende und zupackende Persönlichkeit, der wir in der Evangelischen Jugend in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers sehr viel verdanken.
„Von guten Mächten wunderbar geborgen“, dieses Gedicht von Dietrich Bonhoeffer war ihm wichtig. Er wusste sich getragen von seinem Glauben an den auferstandenen Christus. Wir sind im Gebet bei Ihm und seiner Familie.
Die Trauerfeier mit Beisetzung findet am 11. April um 12 Uhr in der Friedhofskapelle Bad Nenndorf statt. Anstelle freundlich zugedachter Blumen und Kränze bittet die Familie im Sinne von Hans Schink um eine Unterstützung der Kinderfreizeit Offendorf 2023 der Evangelischen Jugend Lüneburg.
Landesjugendwart Diakon Markus Steuer