…so berichtet die Weihnachtsgeschichte. Da ist kein Platz für Maria und Joseph und das Kind. Sie finden keine bequeme Zuflucht in Bethlehem. Fern der Heimat ist kein bergender Ort für die kleine Familie. Sie landen im Stall.
Maria gebar ihren ersten Sohn und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
In zahllosen Krippenspielen wird gezeigt, wie die Schwangere mit Joseph von Unterkunft zu Unterkunft zieht und unfreundliche Wirtsleute sie abweisen. Meist eine schwer zu besetzende Rolle.
Der Stall und die Krippe von damals: Sie sind die Messehalle, der Bahnhof oder der Bunker von heute. Die unbehauste Unterkunft der Heiligen Familie reflektiert die Zelte der Geflüchteten in Griechenland, im Gazastreifen oder Syrien.
Auch in Niedersachen können viele Bürgermeister*innen und Ortsräte davon berichten, dass kein Platz mehr ist in den Herbergen. Alle Unterbringungsmöglichkeiten sind ausgeschöpft. Kein Raum.
Die Frage nach Wohnraum ist zur neuen sozialen Frage geworden. Die Herberge ist eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft geworden.
Weihnachten erzählt davon, dass Gott unbehaust, in Armut und Not zur Welt kommt. Das berührt mich immer wieder. Dass Gott genau hier zur Welt kommt, dass er sich schutzlos und gefährdet zeigt. Hier in Dunkelheit und Dreck keimt die Hoffnung. Da beginnt neues Leben und die Engel singen: Fürchte dich nicht – Gott ist mit uns.
Möge das Kind von Bethlehem ihre Hoffnung und Zuversicht stärken.
Möge es Ihnen und allen, die mit Ihnen verbunden sind, ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest schenken.
Direktor Mirko Peisert