Der Friedensbeauftragte der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Felix Paul, hat die russischen Angriffe auf ukrainische Getreidelager und getreideverarbeitende Anlagen in Odessa verurteilt.
„Hungernde Menschen für perfide Kriegsziele zu instrumentalisieren, Staaten damit erpressen zu wollen und zivile Infrastruktur zu zerstören, widerspricht der Überzeugung vom Wert menschlichen Lebens“, sagte der Politikwissenschaftler am Freitag in Hannover. Die Angriffe widersprächen dem christlichen Menschenbild sowie der Verantwortung, die die Weltgemeinschaft im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele trage.
So füge Russland, auch durch das bewusste Auslaufen des Getreideabkommens am Montag, dem Konflikt die Dimension von Kriegen um Ressourcen hinzu. Dies könne über das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer hinaus verheerende Ausmaße haben, warnte Paul. Dabei hätten sich die Abkommen Russlands und der Ukraine mit den Vereinten Nationen und der Türkei in den letzten Monaten bewährt. Durch sie sei der Getreidepreis im vergangenen Jahr um 23 Prozent gesunken. „Ein direkter Effekt auf die Weltwirtschaft und die Bekämpfung von Welthunger.“