Foto: HkD

Arbeitshilfe zum Israelsonntag 2024 erschienen

Pressemitteilung 12. Juli 2024

Am Israelsonntag sind Christ*innen herausgefordert, über das Verhältnis der Kirche zu Juden und Judentum nachzudenken. Der aktuelle politische Kontext lässt sich hierbei nicht ausblenden.

„Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf friedlich Tanzende eines Musikfestivals und Bewohner*innen israelischer Kibbuzim, bei dem über 1.200 Menschen ermordet und über 300 Geiseln verschleppt wurden, führte zu tiefgehenden Erschütterungen in Israel und an vielen anderen Orten der Welt", sagt Dr. Ursula Rudnick, Referentin für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste (HkD) der hannoverschen Landeskirche. „Um die Terrororganisation Hamas zu bekämpfen und die Geiseln zu befreien, reagierte Israel mit einem militärischen Angriff auf den Gazastreifen, der über 35.000 Todesopfer forderte. In vielen europäischen Ländern und auch den USA protestierten und protestieren zahlreiche Menschen gegen den Krieg. Immer wieder wurden und werden auf diesen Protesten auch antisemitische Aussagen laut. Die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland ist massiv gestiegen. Neben verbaler Gewalt häufen sich physische Angriffe auf Jüd*innen und Synagogen."

Um die Gemeinden bei der Gestaltung des Israelsonntags zu unterstützen, steht eine umfassende Arbeitshilfe zur Verfügung. Diese Arbeitshilfe enthält:

  • Predigtentwürfe: Detaillierte Auslegungen des für den Israelsonntag vorgesehenen Bibeltextes Sacharja 8, 20-23. Der Alttestamentler Rainer Lux führt in den Kontext des Textes ein und legt ihn gründlich aus. Rabbiner Alexander Grodensky und Dr. Debbie Weissman bieten jüdische Perspektiven und Auslegungen, die die Wahrnehmung biblischer Texte im aktuellen politischen Kontext reflektieren.
  • Liturgievorschläge: Ideen und Anleitungen für die Gestaltung des Gottesdienstes, die den Israelsonntag zu einem besonderen Erlebnis für die Gemeinde machen.
  • Gebetsvorschläge: Vorschläge für Fürbitten und Gebete, die auf die aktuellen Ereignisse und die besondere Beziehung zwischen Christen und Juden eingehen.
  • Hintergrundinformationen: Ausführliche Informationen zu den historischen und aktuellen Bezügen des Israelsonntags, um ein tieferes Verständnis und eine reflektierte Auseinandersetzung zu ermöglichen.
  • Materialien für die Gemeindearbeit: Anregungen und Arbeitsblätter, die helfen, den Israelsonntag auch in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in anderen Gemeindekreisen zu thematisieren.

Wolfgang Hüllstrung bietet zudem einen ausführlichen Gottesdienstentwurf inklusive einer Lesepredigt. Er macht deutlich: „Für uns Christen ist jener Jesus, geboren 'in der Stadt Davids, die da heißt Bethlehem' (Lukas 2,4), ein solcher 'Isch Jehudi', der die Völker und Nationen hinführt zum Glauben an den Gott Israels und zum Hören auf 'die Weisung, die ausgeht vom Zion' (Micha 4,2).“

Die Arbeitshilfe und weitere Materialien zum Israelsonntag stehen auf der Webseite des Arbeitsfeldes Kirche und Judentum zum Download bereit. Gemeinden sind eingeladen, diese Ressourcen zu nutzen, um den Israelsonntag bewusst und reflektiert zu begehen und sich mit dem Verhältnis von Kirche und Judentum sowie den aktuellen politischen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Ansprechpartnerin

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Apl. Prof. Dr. Ursula Rudnick
Archivstr. 3
30169 Hannover

Referentin für Kirche und Judentum
Pastorin