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Bertram Elektrotechnik: Landesbischof Meister beeindruckt von Integrationsarbeit

Nachricht 11. Juli 2024

„Sie verfügen über weite Netzwerke, die es Ihnen ermöglichen, Menschen gezielt zu fördern und ihnen einen Weg in den Arbeitsalltag zu ermöglichen“, so die Wahrnehmung von Landesbischof Ralf Meister im Gespräch mit Firmeninhaber Karl-Heinz Bertram. Der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers besuchte die Firma Bertram Elektrotechnik GmbH in Bevern und lernte dabei einen modern und innovativ aufgestellten Handwerksbetrieb kennen. Mit großem Interesse ließ er sich die Entwicklung und Fertigung höchst anspruchsvoller Maschinen zeigen und erklären.

75 Mitarbeitende sind in fünf Produktbereichen tätig. Neben dem Schaltschrankbau bilden die Automatisierungstechnik und der Maschinenbau in Kombination mit einer firmeneigenen Softwareentwicklung und der Anwendung industrieller Bildverarbeitung eigene Schwerpunkte. Kunden in den unterschiedlichsten Industriezweigen auf der ganzen Welt schätzen das Angebot individueller Lösungen. Zu nennen sind vor allem die Behälterglas-Herstellung und die Automotive-Sparte.

„Um dieses Angebot aufrecht erhalten zu können, sind wir zunehmend auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen“, so Karl-Heinz Bertram. Das Unternehmen beschäftigt Frauen und Männer, die ursprünglich aus Afghanistan, Indien, Irak, Iran, Sudan, Syrien und der Ukraine stammen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Einbindung in den betrieblichen Ablauf sind ein technisches Grundverständnis und die Beherrschung der Sprache.

Dabei ist dem Unternehmer die Förderung der Auszubildenden mit Sprachbarrieren ein Anliegen. Er hat einen ehemaligen Berufsschullehrer aus dem Bekanntenkreis angesprochen mit der Bitte, Werksunterricht zu erteilen. Seitdem treffen sich einmal wöchentlich Auszubildende aus dem eigenen und mehreren benachbarten Betrieben, um die theoretischen Inhalte des Berufsschulunterrichts zu wiederholen und zu festigen. Nicht ohne Stolz berichtet Karl-Heinz Bertram von einem jungen Syrer, der nach der Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungs- und Systemtechnik jetzt die Meisterschule besucht und demnächst seine Prüfung ablegen wird.

Darüber hinaus ist die Teambildung eine stetige Herausforderung und ein vom Betriebsinhaber begleiteter Prozess. Die Integration von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund und ausländischen Mitarbeitenden erfordert einen sensiblen Umgang mit fremden Kulturen. Verschiedene Glaubensrichtungen, sehr persönliche Erfahrungen und divergente Ansichten bilden ein buntes Spektrum an Lebensgeschichten und daraus resultierenden Bedürfnissen.

In diesem Jahr feiert die Firma Bertram ihr 75jähriges Bestehen. Nach der Gründung 1949 durch Karl Bertram waren die Entwicklung einer Steuerungstechnik für die Furnierherstellung in einem holzverarbeitenden Unternehmen sowie der Bau von Generatoren, mit deren Hilfe elektrisches Gerät bei der Arbeit in den Steinbrüchen der Umgebung betrieben werden konnte, wegweisend. 1989 übernahm Karl-Heinz Bertram die Firma und entwickelte sie weiter.  Inzwischen teilt er die Geschäftsführung mit seinen Söhnen Jendrik Bertram, Rainer Bertram und Matthias Bertram, die in dritter Generation ihr umfangreiches Wissen und Können einbringen.

Ansprechpartnerin

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Hille de Maeyer

Referentin für Kirche und Handwerk
Pastorin