Bevor neue religiöse Bewegungen aus Indien den Weg in den Westen fanden, hatten die Romantik (Brüder Schlegel, Schopenhauer), die Religionswissenschaft (Max Müller) und die Theosophie das Interesse am Hinduismus geweckt.
Gleichzeitig hatte die Begegnung mit dem Westen zu Reformbewegungen im Hinduismus selbst geführt (Neo-Hinduismus), die vor allem auf der Basis des Advaita-Vedanta einen Entwurf des Hinduismus lieferten, der ihn für den Westen attraktiv machte. Der darin vertretene religionstheologische Inklusivismus lieferte ein Schema zur Verhältnisbestimmung von indischer und westlicher Religion, das in der hinduistischen Mission später immer wieder Anwendung finden sollte. Ein erster Höhepunkt in der Begegnung der Kulturen unter diesem Vorzeichen war der Auftritt Vivekanandas, dem Begründer der Ramakrishna-Mission beim Weltparlament der Religionen 1893 in Chicago.