21 Frauen mit Wurzeln in Deutschland, Russland, Südafrika, Syrien, Ägypten, Indien, Chile, Nicaragua, Kurdistan, Kamerun, der Türkei und dem Libanon können sich ab sofort Kulturmittlerinnen nennen. Am 9. Juli haben sie ihr Abschlusszertifikat für die Absolvierung des Projekts „Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen“ im Familienzentrum Rosdorf erhalten. Die Teilnehmerinnen im Alter von 20 bis 67 Jahren gehören unterschiedlichen Religionen an oder sind auch nicht religiös geprägt. Im Rahmen des Weiterbildungsangebots der Evangelischen Erwachsenenbildung (EEB) Niedersachsen und dem Arbeitsfeld Evangelische Frauen* (Haus kirchlicher Dienste) haben sie sich seit September 2021 ca. einmal im Monat getroffen und sich mit vielen unterschiedlichen Themen auseinandergesetzt, z.B. Fragen der Biographiearbeit, unterschiedlichen Kommunikationsmethoden, Rassismus/Sexismus, queeres Leben als Frau in Deutschland, Frausein in unterschiedlichen Kulturen/Religionen, Gender Data Gap, die fünf Weltreligionen, …
Ziel des Projekts ist es, nicht nur den Frauen mittels des Zertifikats eine zukunftsorientierte Zusatzqualifizierung für den Beruf, zum beruflichen Wiedereinstieg oder für das ehrenamtliche Engagement zu bieten, sondern auch Brücken zu bauen in einer vielfältigen Gesellschaft, so Projektleiterin Dr. Vivien Neugebauer von der EEB Niedersachsen. Denn die Frauen mit unterschiedlichem kulturellen und religiösen Hintergrund wirken als Multiplikatorinnen und tragen ihr Wissen und ihre Erkenntnisse aus dem Kurs in ihr Umfeld, beruflich und privat, und können so zu einem besseren Miteinander in der Gesellschaft beitragen. „Für mich ist das Lernhaus der Frauen ein Ort, an dem ich mich in einer Gruppe von komplett unterschiedlichen und zu Anfang auch fremden Menschen sofort pudelwohl und auch so, wie ich bin, jederzeit herzlich willkommen gefühlt habe“, so eine Teilnehmerin im Rahmen der Zertifikatsübergabe. Ihre Kollegin ergänzt: „Das Lernhaus ist ein Ort, an dem man unterschiedliche Kulturen und Religionen kennenlernt, und auch nette und freundliche Frauen. Es ist ein Ort der Kreativität und Entfaltung. Wenn man daran interessiert ist, mit anderen auf Augenhöhe zu kommunizieren, ist das Lernhaus der richtige Ort dafür.“ Die Teilnehmerinnen möchten sich nach den Sommerferien regelmäßig weiter treffen und sind offen für weitere Interessentinnen. Diese können sich gerne per E-Mail bei Susanne Sander melden.
Von 2021 bis 2024 führt die EEB Niedersachsen mit ihren Kooperationspartner:innen fünf Lernhäuser an mehreren Standorten durch. Rosdorf ist einer davon. Schirmherrin des landesweiten Projekts ist die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder‐Köpf. Gefördert wird das Projekt von der Hanns‐Lilje‐Stiftung, der Klosterkammer Hannover, der LEADER‐Region Göttinger Land, dem Landkreis Göttingen, der Dr. Buhrmann Stiftung für interreligiöse Verständigung und der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Göttingen