Foto: HkD

Nach Angriff auf Israel: Solidaritätsdemos in Niedersachsen geplant

Nachricht 09. Oktober 2023

Angesichts der terroristischen Angriffe auf Israel haben Organisationen aus Hannover für heute, Montag ab 17 Uhr zu einer Solidaritätsdemo für den jüdischen Staat aufgerufen. Die Kundgebung findet am Steintorplatz statt. Nach Angaben der Stadt und der Region Hannover werden in der Landeshauptstadt Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach (SPD) zu den Rednern gehören. Der evangelische Landesbischof Ralf Meister kündigte seine Teilnahme an.

Der Antisemitismus-Beauftragte des Landes Niedersachsen, Professor Gerhard Wegner, stellte sich hinter die Aufrufe und rief die Bürger zur Teilnahme auf. „Die Situation ist bedrohlich für Israel“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir stehen in der Pflicht, solidarisch mit Israel zu sein.“

In Hannover sind nach Polizeiangaben bis zu 100 Teilnehmende angemeldet. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass es deutlich mehr Personen werden könnten, sagte eine Polizeisprecherin dem epd. An welchem Ort in der City die Kundgebung unter dem Motto „Solidarität mit dem angegriffenen Staat Israel und seiner Bevölkerung“ stattfinden werde, sei noch offen. Der zunächst favorisierte Stadtmittelpunkt Kröpcke sei bereits durch eine andere Demonstration belegt.

Wegner sagte, er mache sich auch Sorgen um die Sicherheit der jüdischen Gemeinden in Deutschland. „Es gibt Kreise, die eine klammheimliche Freude darüber empfinden, was die Hamas jetzt macht.“ Dahinter stehe vielfach ein israelbezogener Antisemitismus, sagte der Theologe: „Da liegt eine Gefahr für die Jüdinnen und Juden, die in Deutschland leben.“

Landesbischof Meister sagte am Sonntag, der brutale Angriff der Hamas und der mit ihr verbündeten Gruppierungen auf Israel sei menschenverachtend und in keiner Weise zu rechtfertigen. Die hannoversche Landeskirche stehe an der Seite Israels, dessen Existenzrecht mit allen Kräften verteidigt werden müsse. Er kündigte an, gemeinsam mit Mitgliedern des Landeskirchenamts und des Bischofsrates der Landeskirche an der geplanten Solidaritätsdemo in Hannover teilzunehmen.

In Hannover wird die Demonstration unter anderem von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft organisiert. Hinter dem Aufruf stehen zudem die Liberale Jüdische Gemeinde, die Jusos, die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen, der Ukrainische Verein in Niedersachsen, die Ezidische Akademie und der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität.

In einer gemeinsam verfassten Resolution heißt es unter anderem: „Wir fordern von der Bundesregierung jede erdenkliche Hilfe für das angegriffene Israel!“ Verhandlungen mit der Terrororganisation Hamas, die hinter den Angriffen steht, lehnen die Organisatoren ab. Palästinensische Initiativen, die sich nicht von der Hamas und der Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ distanzierten, dürften nicht unterstützt werden. Deutschland dürfe auch keinen Handel mit den Finanziers der Hamas aus dem Iran treiben.

Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Dr. Ursula Rundnick zum Angriff auf Israel

„Möge Gott seinem Volk Kraft geben und es mit Frieden segnen” – so lautet ein Segenswunsch der jüdischen Liturgie. Möge Israels Bevölkerung durch Gott, seine Armee und alle Unterstützer*innen gestärkt und geschützt werden.

In Gedanken sind wir bei den Bedrohten, den Entführten und ihren Familien, den Ermordeten und ihren Angehörigen. Mögen die Geiseln befreit werden, die Verletzen geheilt und die Trauernden getröstet werden.“

Apl. Prof. Dr. Ursula Rudnick

Referentin für Kirche und Judentum
Pastorin