Auf Konfi-Freizeit im Handwerk
Es war eine Idee des Handwerks. Die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade hat sie eingebracht: „Wie wäre es, Konfi-Freizeiten in einem Technologiezentrum unserer Handwerkskammer durchzuführen?“ Die Konfirmandinnen und Konfirmanden hätten die Möglichkeit, etwas mit ihren Händen zu tun. Neben theoretischen Einheiten könnten sie praktisch arbeiten. Aus der Idee wurde ein Projekt. Eine Arbeitsgruppe hat in mehreren Treffen von der Verpflegung bis zu den Sicherheitsschuhen, von der zeitlichen Struktur bis zum Werkstück alles beraten. Zwei Kirchengemeinden aus Hannover haben ihr Interesse an diesem Experiment bekundet und sind mit in die Vorbereitung eingestiegen. Im April dieses Jahres war es so weit. An zwei Wochenenden haben sich Konfi-Gruppen auf den Weg nach Lüneburg gemacht. Vom Bahnhof sind sie den kurzen Fußweg zum Technologiezentrum der Handwerkskammer (TZH) gegangen. Ein weitläufiges Gelände mit Werkstattzentren und Unterrichtsräumen, einer Mensa, Freizeiteinrichtungen und einem Internetcafé. An mehreren hundert Arbeitsplätzen werden unter der Woche Kfz-Mechatronikerinnen und Zimmerer, Metallbauer und Elektronikerinnen, Malerinnen und Frisöre aus- und weitergebildet. Im Gästehaus des TZH bezogen die Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre Zwei-Bett-Zimmer. Ihre Kommentare ließen nicht lange auf sich warten: „Ein ganzes Haus für uns!“ „Die Zimmer sind klasse.“ „Im Foyer steht eine Tischtennisplatte.“ Ein gemeinsames Ankommen, dann ging’s an die Arbeit in der Tischler-Werkstatt. Unter der Anleitung von Lehrwerkmeistern haben die Jugendlichen den Umgang mit Sägen, Feilen und Bohrern geübt. In zwei Einheiten zu je drei Stunden hat jede und jeder ein Kreuz aus Holz gefertigt. Das war anstrengend. Einige Konfis sind an ihre Grenzen gekommen und haben den Mut verloren. Aber alle haben es geschafft. „Die Lehrwerkmeister haben in einer guten Balance Verständnis für Müdigkeit gezeigt und gleichzeitig motiviert,“ so eine der verantwortlichen Begleitpersonen. „Sie haben toll angeleitet!“ Am Ende waren alle stolz auf das Erreichte. Alle haben sich gefreut. „Während der Arbeit hat sich die Gruppendynamik verändert. Die Gruppe ist sehr zusammengewachsen.“ Im Vorstellungsgottesdienst wenige Wochen später konnten die Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre selbstgebauten Kreuze präsentieren. Sie haben die Arbeitsschritte beschrieben und sich erinnert, wie genau sie arbeiten mussten, damit die einzelnen Teile zusammenpassten. Ihre eigenen Kreuze haben sie in Beziehung gesetzt zur biblischen Überlieferung vom Kreuz. An die Gottesdienstbesucher richteten sie die Frage: „Welche Hoffnung verbinden Sie mit dem Kreuz?“ Eine Gottesdienstbesucherin antwortete: „Ich hoffe, dass sich in meinem Leben alles so zusammenfügt."
Bei Interesse an diesem Projekt nehmen Sie bitte Kontakt auf zu hille.demaeyer@evlka.de