In den letzten Jahrzehnten hat sich der Volkstrauertag in seinen inhaltlichen Aussagen zu einem „Mahntag für den Frieden“ gewandelt. Mit dem Totengedenken des Bundespräsidenten wird aller Toten der beiden Weltkriege, der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und ihrer Verbrechen gedacht, aber auch der Toten in den aktuellen Kriegen und auf den Fluchtrouten. Angesichts der heutigen Krisen und innergesellschaftlichen Konflikte wird zu Frieden und Versöhnung aufgerufen.
Pastor Lutz Krügener, Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers beklagt jedoch: „Leider findet sich diese inhaltliche Konzentration auf Frieden und Versöhnung selten in den äußeren Gestaltungsformen wieder. Inhalt und Form stimmen nicht überein. Die Anknüpfungen an die militaristischen Traditionen werden an manchen Orten beibehalten, und so bleibt der Tag besonders für jüngere Generationen unattraktiv und hinter seinen eigentlichen Anliegen und Möglichkeiten zurück.“
Gottesdienst und Predigt zum Volkstrauertag – ausgehend von dem Umgang mit Gedenken und Gedenkorten