Der Landespastor für Männerarbeit und Referent für Kirche und Sport, Pastor Henning Busse, beendet zum 30. April seine Tätigkeit im Haus kirchlicher Dienste (HkD). Busse wird in einem feierlichen Gottesdienst am 13. Mai um 14 Uhr der reformierten Kirche Hannover verabschiedet. Der Theologe wechselt ins Denkhaus Loccum (vormals Evangelische Heimvolkshochschule) und wird darüber hinaus das Team der Bischofskanzlei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers verstärken, jeweils mit einer halben Stelle.
„Henning Busse hat der Männerarbeit unserer Landeskirche ein Profil gegeben“, sagt Pastorin Dr. Dagmar Henze, Leiterin des Fachbereichs Erwachsene im Haus kirchlicher Dienste. Er habe „engagiert, kompetent und mit ruhiger Hand diesen wichtigen Arbeitsbereich zwölf Jahre lang geleitet“. „Sein besonderes Verdienst war es, ehrenamtliche Strukturen aufzubauen und zu festigen. Wenn er jetzt geht, hinterlässt er ein Arbeitsfeld, das gut für die Zukunft aufgestellt ist“, hebt Henze hervor.
Mehr als 12 Jahre lang verantwortete Pastor Busse beide Tätigkeitsbereiche, sein Schwerpunkt lag jedoch bei der Männerarbeit. Besonders in den Anfangsjahren lag seine Aufgabe darin, die bis dahin mit hauptamtlichen Referenten ausgestattete landeskirchliche Männerarbeit in ein Netzwerk von überwiegend ehrenamtlich tätigen Multiplikatoren zu überführen. „In den sechs Sprengeln der Landeskirche gibt es ehrenamtliche Leitungsteams, die die Männerarbeit in der Fläche maßgeblich initiieren und koordinieren“, sagt der 58-Jährige. „Diese Aktiven zu motivieren und tragfähige Netzwerke für eine Männerarbeit aufzubauen, die in der ganzen Landeskirche präsent ist, war eine herausfordernde Aufgabe.“ Motivationsarbeit müsse vor Ort geschehen, weiß Busse, und so war er häufig in der Landeskirche unterwegs. Weiter engagierte sich der Pastor in der Beratung von Kirchengemeinden, hielt Vorträge, feierte besondere Gottesdienste und war Ansprechpartner für gemeindliche Projekte der Männerarbeit. „In den Gemeinden wird eine qualitativ anspruchsvolle, engagierte und kompetente Männerarbeit geleistet, dies unterstützen wir vom Haus kirchlicher Dienste gerne mit Ideen, Projektvorschlägen und Materialien“, sagt Busse.
Übergemeindlich habe die Männerarbeit Schwerpunkte mit geistlichen Angeboten wie Einkehrtagen in Bursfelde oder Seminaren in Hermannsburg gesetzt, nachgefragt seien aber auch Angebote wie Pilgertage, Wanderungen oder Segeltouren gewesen, blickt der Männerpastor zurück. „Viele Männer schätzen ein Angebot mit einer Mischung aus körperlicher Aktivität, geistlichen Impulsen und Gemeinschaftserfahrung“, sagt er. Müsste er einen „Markenkern“ kirchlicher Männerarbeit benennen, sei dies „die Erfahrung konkurrenzfreier wertschätzender Gemeinschaft, in der sich für die Männer etwas ereignet, was über das Alltägliche hinausgeht“. Männer hätten es schwer, in der Kirche eine Heimat zu finden, deshalb sei es wichtig, ihnen besondere Gelegenheiten zu ermöglichen und kirchliche Angebote nah an ihren Interessen zu machen, hat er erfahren. „Natürlich beschäftigt sich Männerarbeit mit ‚Genderthemen‘, die Fragen von Rollenbildern, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität betreffen. Aber auch Themen wie Klimawandel, Gewalt oder Nachhaltigkeit sind stark nachgefragt worden.“ Thematische Arbeit prägte auch die jährlichen Landesarbeitstagungen der Männerarbeit, die Busse verantwortete. Als jüngste Tendenz der Männerarbeit schätzt der Pastor die zunehmende Zusammenarbeit mit der landeskirchlichen Frauenarbeit wie zum Beispiel bei dem jetzt gemeinsam durchgeführten Studiengang „Theologie geschlechterbewusst“.
In seinem Arbeitsfeld „Kirche und Sport“ initiierte Busse den Landesarbeitskreis Kirche und Sport, dem verschiedene niedersächsische Sportverbände sowie Vertreter der Sportwissenschaft der Leibniz-Universität Hannover angehören. Gemeinsame Themen seien beispielsweise Integration und Inklusion sowie die Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Kirchengemeinden, hebt er hervor. Die Organisation des jährlichen Fußball-KonfiCups und die Mitorganisation der kirchlichen Beteiligung am Hannover-Marathon prägten weiter Busses Tätigkeitsfeld. Der stellvertretende Vorsitzende der EKD-Männerarbeit gehört zudem seit rund 20 Jahren zur landeskirchlichen Prüfungskommission für das zweite theologische Examen.
Busse hat in Göttingen Theologie studiert und wechselte nach ersten Pfarrstellen in Niedernstöcken im Kirchenkreis Neustadt und Grasdorf im Kirchenkreis Laatzen-Springe 2009 in das Haus kirchlicher Dienste in Hannover.