Wie kann ich Freund*innen oder Mitschüler*innen in sorgenvollen Situationen beistehen? Erste Hilfestellungen lernen 16 Schüler*innen des Gymnasiums am Wall in Verden in der aktuellen Projektwoche der Schule. Sie haben sich für das Angebot „Peer-to-Peer-Seelsorge“ entschieden. Das Projekt wird von zwei Menschen geleitet: Marco Kosziollek, Pastor im Haus kirchlicher Dienste in Hannover, und Giovanni Sorrentino, angehender Student aus Fischbeck. Der 19jährige findet es wichtig, dass junge Menschen in Krisensituationen auch Ansprechpersonen in einem ähnlichen Alter haben. „Junge Menschen können sich in meinen Augen besser öffnen, wenn die Altersbarriere wegfällt.“ Denn bei der Peer-to-Peer-Kommunikation geht es genau darum: Jugendliche helfen Jugendlichen.
Im mehrtägigen Workshop erfahren die Teilnehmenden, wie Kommunikation im Beratungssetting funktioniert. Sie lernen, wie man eine seelsorgliche Situation wahrnimmt, wie sprachliche und nicht-sprachliche Kommunikation funktioniert und wie sie mit Auftragsklärung und guten Fragen ihr Gegenüber auf einem Weg zur Lösung begleiten.
Zwei Werkstatthefte zur Peer-to-Peer-Seelsorge hat eine Arbeitsgruppe in Kooperation zwischen dem Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB) und dem Landesjugendpfarramt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers entworfen, die nun in den Kirchenkreisen und über die landeskirchlichen Grenzen hinaus zur Qualifizierung von Teamenden genutzt werden. Diese Hefte kamen genau zur richtigen Zeit heraus: Seitdem Corona das Leben einschränkt, wurde noch deutlicher als zuvor, wie wichtig und nötig gute Seelsorge in der Jugendarbeit ist.