Die Urlauber-Pastorin Antje Wachtmann lädt angesichts der sommerlichen Hitze mit mehr als 30 Grad im Schatten dazu ein, eine der mehr als 400 verlässlich geöffneten Kirchen in Niedersachsen und Bremen zu besuchen. „Vor allem die alten Kirchen sind Orte, in denen man gut abkühlen und auch seelisch einmal tief durchatmen kann“, sagte die Theologin am Dienstag in Aurich dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bis zu 15 Grad Temperaturgefälle seien dort durchaus möglich. In ihrer alten Kirchengemeinde in Hattendorf im Weserbergland oder auch im Bardowicker Dom bei Lüneburg werde es trotz extremer Sommerhitze nie wärmer als 20 Grad.
Die in ganz Niedersachsen verteilten verlässlich geöffneten Kirchen stünden Besuchern an fünf Tagen in der Woche mindestens für vier Stunden offen, sagte Wachtmann. Darunter seien auch zahlreiche Radfahrer- und Pilgerkirchen, die täglich von morgens bis abends zugänglich seien. Verlässlich geöffnete Kirche sind an einem blauen Signet mit einer geöffneten Kirchentür zu erkennen.
„Die Kirchen laden zum Ausruhen geradezu ein“, sagte die Pastorin, die als evangelische Urlauber-Seelsorgerin für die Regionen Ostfriesland und Elbe-Weser zuständig ist. „Setzen Sie sich, lassen Sie den Raum auf sich wirken und sprechen Sie vielleicht ein kleines Gebet.“ Oft sitze auch ein Vertreter der Gemeinde in der Kirche, der etwas über die Kirche erzählen könne und zu Gesprächen bereit sei.
Inzwischen böten viele Kirchen zudem einen digitalen Kirchenführer an, der einfach als App auf das Handy geladen werden könne. In der St. Magnuskirche im ostfriesischen Esens gebe es sogar jeweils einen Führer für Kinder und Erwachsene. Mit der Kamera könnten QR-Codes oder besondere Gegenstände wie Taufe oder Altar eingescannt werden, um so Informationen abzurufen. Außerdem gebe es vielerorts die Möglichkeit, sich per Handy ein Orgelstück von der jeweiligen Kirchenorgel anzuhören, berichtete die Urlauberseelsorgerin.
„Mein persönlicher Tipp für einen Kirchenbesuch ist die kostenlose App Evermore, mit der ich täglich kleine und passende Glaubensimpulse erhalten kann“, sagte Wachtmann. Die App wurde von der hannoverschen Landeskirche entwickelt und kann über die gängigen App-Stores heruntergeladen werden.
Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen