Zusammen mit unserer Landeskirche regen wir an, die Gedenkorte für die Verstorbenen der Weltkriege in den Gemeinden zu thematisieren. Das Gedenkjahr 2014 war zum Anlass genommen worden, sich bewusst mit den Kriegsdenkmälern in der Nähe der Kirchen und Kapellen sowie mit Gedenktafeln in den Kirchen auseinander zu setzen.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Inschriften, den Bildern und Symbolen und den verwendeten Bibelzitaten zu. Diese vermitteln oft eine Glorifizierung des Krieges und manche Bibelworte sind aus heutiger Sicht theologisch problematisch verwandt. Als Kirchengemeinde tragen wir eine Verantwortung, uns damit zu befassen.
Einen solchen Prozess des Nachdenkens, möchten wir durch Arbeitshilfen, Unterrichtsentwürfe, Andachten und Anregungen aus der landeskirchlichen Friedensarbeit begleiten. Wir freuen uns über Beispiele aus Gemeinden, die schon zu ihren Gedenkorten gearbeitet haben und entsprechende Ergebnisse zur Verfügung stellen können.
Aus seelsorgerlicher Sicht sollten die Gedenkorte ein Ort des Gedenkens bleiben und aus friedenstheologischer Sicht ein Ort der Mahnung zum gerechten Frieden, im Sinne des umfassenden biblischen Schalom, werden! Dabei ist uns wichtig: Die Gedenkorte sollten ein sichtbarer Ort der Trauer für alle Verstorbenen der Weltkriege sein, einschließlich der zivilen Opfer.
Es sollte möglichst nicht bei einer historischen Betrachtung bleiben, sondern von da aus nach konkreten Wegen für einen gerechten Frieden vor Ort und in der Welt gesucht werden. Das Gedenken der Weltkriege und die aktuellen Kriegsereignisse machen deutlich, dass wir als Kirche den Auftrag haben, mit allen unseren Möglichkeiten für den gerechten Frieden zu mahnen, zu beten und zu arbeiten.
Wenn möglich sollte das neue friedenstheologische Denken auch sichtbar werden. Eine Umgestaltung oder künstlerische Ergänzung wäre ein schwieriger aber ein gewiss auch lohnender Weg. So könnten wir auch für spätere Generationen prägend werden.
Der Volkstrauertag ist besonders geeignet, dieses Vorhaben in die Gemeinden zu tragen mit Abkündigungen, Gemeindebriefartikeln, Gottesdiensten und Andachten, die die Gedenkorte in den Mittelpunkt rücken.
So kann nochmals deutlich werden, dass der Volkstrauertag aus unserer Sicht als „Friedens- Mahn –Tag“ zu verstehen und zu begehen ist.
In diesem Link finden Sie eine deutliche Kommentierung eines Kriegerdenkmals.
Kein Königsweg, aber ein schlichter, guter Ansatz: