Die Angebote des Arbeitsfeldes richten sich meist an Kirchengemeinden als Friedhofsträger, doch auch die Angehörigen bzw. Nutzungsberechtigten auf Friedhöfen können etwas für die Artenvielfalt auf Friedhöfen tun.
Wer kennt es nicht: Auf dem Grab, das von Angehörigen gepflegt wird, wechseln sich – liebevoll gepflegt – entsprechend der Jahreszeit die Pflanzen ab: Frühblüher, Hornveilchen oder Stiefmütterchen, Eisbegonien, Heide. Was vielen Menschen dabei vielleicht nicht bewusst ist: Diese so genannte Wechselbepflanzung hat viele Umweltauswirkungen. Hier einmal kurz zusammengefasst: Die Pflanzen werden extra in Gärtnereien großgezogen; in kleine Plastiktöpfchen gepflanzt, die hinterher nach einmaligem Gebrauch in der Mülltonne landen; die Erde darin besteht u.a. aus Torf, der in Mooren abgebaut wird, die dann keine Kohlenstoffspeicher mehr sein können; die Pflanzen werden zu den Baumärkten und Gärtnereien transportiert – hier entstehen Treibhausgasemissionen – und dann eingekauft und zum Friedhof transportiert; anschließend müssen die Pflanzen gegossen werden bis sie gut angewachsen sind – aber dann werden sie ja schon durch die nächsten Pflanzen ersetzt, auf die das auch alles zutrifft.
Aber gibt es eine Alternative? Ja – nur einmal passend zum Standort Pflanzen kaufen, die dann mehrere Jahre auf dem Grab stehen können! Das bedeutet, dass alle Umweltauswirkungen nur einmal auftreten – dadurch werden Ressourcen und Treibhausgase und Wasser eingespart. Die Angehörigen sparen dabei auch noch Geld und Zeit für die Pflege. Außerdem haben langlebige Pflanzen wie Stauden einen weiteren Vorteil: Es können einheimische Arten ausgewählt werden, auf die sich unsere heimischen Insekten spezialisiert haben. Oder welche mit ungefüllten Blüten, die Pollen und Nektar haben. Damit kann man gleichzeitig etwas für die heimische Tierwelt tun und sich beim Besuch des Grabes zusätzlich über summende (Wild-)Bienen freuen. Einer Eisbegonie hätten sie keinen Besuch abgestattet, weil sie nicht einheimisch ist.