Perdita Wünsch (58), Referentin im Arbeitsfeld Ehrenamt, wird am 25. November aus ihrem Dienst im Haus kirchlicher Dienste (HkD) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers verabschiedet. Seit 2007 war sie die zentrale Ansprechpartnerin für ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende rund um das Thema Ehrenamt. In Vorträgen und Beratungen in den Kirchenvorständen und bei Kirchenkreissynoden setzte sie Impulse und erläuterte Methoden zur gelingenden und wertschätzenden Begleitung des ehrenamtlichen Engagements in der Landeskirche. Im Rahmen ihrer Tätigkeit hat sie über 400 engagierte Ehrenamtliche und ca. 100 beruflich Tätige zum Thema „Ehrenamt und Freiwilligen-Management“ aus- und fortgebildet.
„Das Engagement von Menschen, die ihre Kirche mitgestalten möchten, zu unterstützen, einen passenden Rahmen dafür zu schaffen und Barrieren abzubauen, empfand ich schon immer als einen der zentralen Aufträge von Kirche als Institution“, sagt Wünsch. „Menschen stets zu ermutigen, eigene Kompetenzen und Leidenschaften zu entdecken und diese in das Gemeindeleben einzubringen, sollte eine unserer zentralen Aufgaben sein. Als beruflich Tätige habe ich mich von meiner ersten Tätigkeit in einer Kirchengemeinde an bis zuletzt daran ausgerichtet.“
„Perdita Wünsch hat sich stets für die Belange von Ehrenamtlichen eingesetzt und dafür, dass gute Rahmenbedingungen für ihre überaus wichtige Arbeit in unserer Landeskirche geschaffen werden. Da sie sich in einer Kirchengemeinde ehrenamtlich engagiert hat, wusste sie sehr gut darüber Bescheid, was Ehrenamtliche brauchen, um motiviert zu bleiben, ihre Begabungen zu entdecken und sich immer wieder in das Gemeindeleben einzubringen. Dafür bedanke ich mich sehr“, sagt Pastor Ralf Tyra, Direktor des Hauses kirchlicher Dienste.
Im Jahr 2007 wurde Wünsch Teil des Teams unter der Leitung von Pastor Albert Wieblitz, das das neue Arbeitsfeld „Ehrenamt und Gemeindeleitung“ aufbauen sollte. Im Team war sie für die Entwicklung und Durchführung von Qualifizierungen zuständig, die ehrenamtlichem Engagement vor Ort verlässliche Strukturen geben wollten. Dazu entwickelte sie Fort- und Weiterbildungen für unterschiedliche Zielgruppen, wie Ehrenamtliche, Pastor*innen, Diakon*innen oder Sozialpädagog*innen, und führte sie durch. Die zertifizierten Fortbildungen „Ehrenamtskoordination in der Kirchengemeinde“ und „Ehrenamtliches Engagement fördern und integrieren – Ehrenamtsmanagement in der Kirche“ wurden in Kooperation mit der Akademie für Ehrenamtlichkeit und Beratergruppe Ehrenamt, beide aus Berlin, umgesetzt.
2009 übernahm Wünsch die Leitung im Projekt „12 Standards für das Ehrenamt“, die gemeinsam mit dem Diakonischen Werk in Hannover erarbeitet wurden. „Die Standards entwickelten Jahr für Jahr in den Kirchengemeinden wachsendes Interesse und ermöglichten erstmalig eine umfassende Orientierung, welche Rahmenbedingungen für eine gelingende Gewinnung und Begleitung des Ehrenamtes wichtig sind“, erinnert sich die Diakonin.
Mit einem Team aus beruflich und ehrenamtlich Engagierten präsentierte sie das Thema „Ehrenamtlich in der Kirche – gute Rahmenbedingungen für das Engagement“ auf dem Markt der Möglichkeiten auf Deutschen Evangelischen Kirchentagen seit 2009. In den folgenden Jahren entstand daraus ein Kooperationsstand mit Akteur*innen aus mehreren Landeskirchen innerhalb der EKD sowie ein modernes Standkonzept zur wertschätzenden Begleitung ehrenamtlichen Engagements in der Kirche.
Perdita Wünsch hat von 1991 bis 1994 Religionspädagogik studiert. Danach war sie als Gemeindediakonin in der Kirchengemeinde St. Martin Göttingen - Geismar mit Schwerpunkt Erwachsenenarbeit tätig. Von 2001 bis 2008 war sie Referentin im Frauenwerk im Sprengel Lüneburg, seit 2008 Referentin für Ehrenamtliche im HkD. Wünsch ist ausgebildete Freiwilligenmanagerin (AfED) und Coach (DGfC). Seit 2001 ist sie Mitglied des Landesausschusses für den Kirchentag.