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Heute ist Weltbienentag

Nachricht 20. Mai 2023

Nur wenigen ist bekannt, dass es 560 Wildbienenarten in Deutschland gibt, 300 von ihnen stehen auf der Roten Liste. Grund genug, zu überlegen, wie man ihnen im heimischen Garten oder auf dem Gelände der Gemeinde helfen kann. Ein zentraler Punkt ist der Lebensraum: „Jeder Quadratmeter zählt“, sagt Mona Gharib, Umweltreferentin und Leiterin des Projektes „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ (BiCK). 

„Mit den Teams aus den Kirchengemeinden entwickeln wir im Projekt BiCK gezielt Maßnahmen, um Wildbienen Lebensraum zu bieten und das Nahrungsangebot zu erweitern“, erklärt sie. „75 Prozent aller Wildbienenarten bevorzugen offene Böden oder Totholz als Lebensraum, durch das Offenhalten des Bodens und Anlegen von Sandflächen trägt man ohne großen Aufwand zum Überleben der Insekten bei. Auch Ersatzlebensräume durch Insektenhotels werden an kirchlichen Außenflächen und auf kirchlichen Friedhöfen angebracht.“

Was kann jede und jeder Einzelne noch tun?

Mona Gharib hat folgende Ratschläge, die von Gartenbesitzer*innen gut umsetzbar sind:

  • Stauden mit Pollen und Nektar pflanzen - am besten die Blütezeit ins Frühjahr verlängern: etwa mit Elfenkrokus oder Schneeglöckchen, die im Herbst gepflanzt werden. Als Blumenzwiebeln eignen sich z.B. Bärlauch, Blaustern, Buschwindröschen, Lerchensporn, Narzisse, Schachbrettblume, Winterling und Wildtulpe.
  • Einheimische Gehölze pflanzen wie z.B. Eberesche, Faulbaum, Gemeiner Liguster, Hundsrose, Sal-Weide, Schlehe, Schwarzer Holunder oder Weißdorn-Arten; oder Bäume wie Sommerlinde, Rot-Buche, Schwarz-Erl, Hainbuche, Wild-Apfel.
  • In heißen Sommermonaten flache Wasserschalen mit Steinen, Murmeln, Muscheln etc. bestückt aufstellen, damit Bienen trinken können, aber dabei nicht ertrinken.
  • Keine Gifte oder Kunstdünger im Garten ausbringen. 
  • Brennnessel-Ecken wachsen lassen, sie dienen auch den Schmetterlingsraupen als Futterpflanzen. Später können Brennnesseln auch als organischer Dünger verwendet werden. 
  • Rasen und Wiesen weniger häufig mähen oder Inseln stehen lassen, die aufblühen können.

Themenraum / Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

Weltbienentag

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2018 den 20. Mai als „World Bee Day“ ausgerufen, als Weltbienentag. Er wird in diesem Jahr am kommenden Samstag begangen. Damit soll auf den weltweiten Rückgang der Bienenpopulation und den dringenden Schutz von Honig- und Wildbienen aufmerksam gemacht werden. Zusammen mit anderen Insekten sind sie für die Bestäubung vieler Blüten- und Nutzpflanzen wichtig und haben deshalb auch eine zentrale Funktion bei der Produktion von Obst und Gemüse.

Von den weltweit mehr als 20.000 Bienenarten sind nur wenige für die Honigproduktion von größerer Bedeutung. Die mit Abstand wichtigste ist die Westliche Honigbiene (Apis mellifera). Aber gerade die Wildbienen mit Hunderten Arten allein in Deutschland sind entscheidend für die Bestäubung etwa von Obstbäumen, denn sie fliegen im Gegensatz zur Honigbiene öfter, so auch bei kühlfeuchtem Frühlingswetter.

Gefährdet sind Bienen vor allem durch die Zerstörung von Lebensräumen sowie durch Monokulturen in der Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden. Dadurch werden Nistmöglichkeiten seltener, das Nahrungsangebot kleiner und das Immunsystem der Bienen geschwächt. Die Tiere werden deshalb auch anfälliger für die Varroamilbe, die als Hauptgrund für das Sterben von Bienenvölkern gilt.

Der 20. Mai wurde in Erinnerung an den Pionier der modernen Imkerei, Anton Janscha, als Weltbienentag ausgerufen. Der Slowene wurde an diesem Tag im Jahr 1734 geboren. Janscha war Imkermeister am Hof der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, er starb am 13. September 1773 in Wien.

Evangelischer Pressedient (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Ansprechpartnerin

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Mona Gharib

Referentin für Umwelt und Klimaschutz