Nur wenigen ist bekannt, dass es 560 Wildbienenarten in Deutschland gibt, 300 von ihnen stehen auf der Roten Liste. Grund genug, zu überlegen, wie man ihnen im heimischen Garten oder auf dem Gelände der Gemeinde helfen kann. Ein zentraler Punkt ist der Lebensraum: „Jeder Quadratmeter zählt“, sagt Mona Gharib, Umweltreferentin und Leiterin des Projektes „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ (BiCK).
„Mit den Teams aus den Kirchengemeinden entwickeln wir im Projekt BiCK gezielt Maßnahmen, um Wildbienen Lebensraum zu bieten und das Nahrungsangebot zu erweitern“, erklärt sie. „75 Prozent aller Wildbienenarten bevorzugen offene Böden oder Totholz als Lebensraum, durch das Offenhalten des Bodens und Anlegen von Sandflächen trägt man ohne großen Aufwand zum Überleben der Insekten bei. Auch Ersatzlebensräume durch Insektenhotels werden an kirchlichen Außenflächen und auf kirchlichen Friedhöfen angebracht.“
Was kann jede und jeder Einzelne noch tun?
Mona Gharib hat folgende Ratschläge, die von Gartenbesitzer*innen gut umsetzbar sind:
- Stauden mit Pollen und Nektar pflanzen - am besten die Blütezeit ins Frühjahr verlängern: etwa mit Elfenkrokus oder Schneeglöckchen, die im Herbst gepflanzt werden. Als Blumenzwiebeln eignen sich z.B. Bärlauch, Blaustern, Buschwindröschen, Lerchensporn, Narzisse, Schachbrettblume, Winterling und Wildtulpe.
- Einheimische Gehölze pflanzen wie z.B. Eberesche, Faulbaum, Gemeiner Liguster, Hundsrose, Sal-Weide, Schlehe, Schwarzer Holunder oder Weißdorn-Arten; oder Bäume wie Sommerlinde, Rot-Buche, Schwarz-Erl, Hainbuche, Wild-Apfel.
- In heißen Sommermonaten flache Wasserschalen mit Steinen, Murmeln, Muscheln etc. bestückt aufstellen, damit Bienen trinken können, aber dabei nicht ertrinken.
- Keine Gifte oder Kunstdünger im Garten ausbringen.
- Brennnessel-Ecken wachsen lassen, sie dienen auch den Schmetterlingsraupen als Futterpflanzen. Später können Brennnesseln auch als organischer Dünger verwendet werden.
- Rasen und Wiesen weniger häufig mähen oder Inseln stehen lassen, die aufblühen können.
Themenraum / Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers