Foto: HkD

Frauenwerk lädt zu Frauenmahl „Fair leben und handeln“ in die Michaeliskirche Hildesheim ein

Pressemitteilung 02. Juni 2022
22-06-02-frauenmahl-lightbox-dc0b50dddf630b697ba80ea55173fce5
Bild: pixabay.com

Zwei lange Tischreihen ziehen sich durch den Mittelgang der Michaeliskirche in Hildesheim. Feine Gedecke, umrahmt von Kerzen und Blumen, stehen auf weißen Tischdecken. Das Frauenwerk im Sprengel Hildesheim-Göttingen lädt Frauen aus Südniedersachsen zu einem festlichen gemeinsamen Mahl und angeregten Tischgesprächen in die Kirche ein. Am 10. Juni findet das vierte Frauenmahl des Sprengels statt, das Thema lautet „Fair leben und handeln“. Drei Rednerinnen nehmen während des Drei-Gänge-Menüs zu unterschiedlichen Aspekten des Themas Stellung, anschließend können sich die Gäste dazu austauschen.

„Das in der Reformationsdekade entwickelte Format ‚Frauenmahl‘ wird auch von Frauen angenommen, die Kirche distanziert gegenüberstehen“, sagt Diakonin Cornelia Renders, die knapp 100 Teilnehmerinnen erwartet. Für die Redebeiträge hat sie Vertreterinnen aus Politik und Kirche eingeladen. So wird die Schülerin Vera Wagner von der Hildesheimer Fridays-for-Future-Gruppe die Themen Fairness und gerechtes Leben im Hinblick auf den Klimaschutz und den damit verbundenen Zukunftsvisionen ansprechen. Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen, wird die theologische Dimension des Themas beleuchten. Gerechtigkeit, faire Lastenverteilung, mehr Vielfalt in der Familie und zwischen den Generationen ist das Thema von Rashmi Grashorn, Ratsfrau im Stadtrat von Hildesheim für Bündnis 90 Die Grünen.

„Das Frauenwerk greift in seiner Arbeit immer wieder verschiedene politische Aspekte des Gerechtigkeitsthemas auf“, sagt Renders, die als Referentin im Haus kirchlicher Dienste für den Sprengel Hildesheim- Göttingen zuständig ist. Dabei gehe es beispielsweise um Themen wie gerechte Löhne, ausreichende Rente, Bedingungen der Pflege-Arbeit, neue Formen des familiären Lebens wie die queere Lebensweise, Integration, guter Umgang mit der Schöpfung oder Ernährung. „Wir wollen klären, wie Christinnen und Christen aus ihrem Glauben heraus fair handeln und leben können“, sagt die Spiritualin.

Das Frauenmahl nehme dabei eine besondere Rolle ein. „Wir laden bewusst Frauen dazu ein, sich einen Abend lang in einem feierlichen Rahmen mit einem guten Essen verwöhnen zu lassen“, sagt Renders. Gerade Frauen seien es vor allem gewohnt, andere zu umsorgen. Für die in der Kirche ehrenamtlich tätigen Teilnehmerinnen drücke das Mahl auch eine Wertschätzung ihrer Arbeit aus. „Wir wählen ebenso bewusst Kirchen als Orte für das Frauenmahl aus und zeigen damit, dass in sakralen Räumen Leben stattfindet und gefeiert werden kann“, betont Renders. Ebenso hätten die Diskussion und der Austausch zu gesellschaftlichen Themen Platz in der Kirche. Renders verweist hier auch auf den Ursprung des Frauenmahls, den die Initiatorinnen des bundesweiten Formats in der Tischreden-Kultur im Hause der Familie Luther sehen. „Martin Luthers Frau Katharina hatte daran einen entscheidenden Anteil“, erinnert Renders.

Das Drei-Gänge-Menü wird vegetarisch sein und mit Zutaten wie Erdbeeren und Spargel auch aus regionaler Produktion kommen. Die musikalische Begleitung des Abends von 18.30 bis 21.30 Uhr übernimmt Angelika Rau-Culo, Kirchenmusikdirektorin aus Hildesheim. Die Kosten betragen 25 Euro, es sind jedoch Ermäßigungen und Solidaritätsbeiträge möglich. „Jede Frau kann selbst entscheiden, was sie für ihre Teilnahme bezahlen kann oder ob sie einen Beitrag für eine andere übernehmen möchte“, sagt Renders. Anmeldungen per E-Mail an dorothea.rubarth@evlka.de, telefonisch unter 0511 1241-547.