Pastor Holger Nollmann ist jetzt in einem feierlichen Gottesdienst in der Osnabrücker Marienkirche in sein Amt als Referent für Kirche im Sozialraum eingeführt worden. Er arbeitet im Haus kirchlicher Dienste in Kooperation mit der Initiative Gemeinwesendiakonie. Die Einführung fand zu Beginn der Konferenz „Welle 2.0. Hinaus ins weite Mehr. Verkündigungsberufe 2030“ in Osnabrück statt. Dort hatten Anfang Juni rund 170 Pastor*innen, Diakon*innen, Sozialarbeiter*innen und Kirchenmusiker*innen aus der hannoverschen Landeskirche neue Ideen für die Zukunft ihrer Berufe und für ein besseres Zusammenwirken der kirchlichen Berufsgruppen entwickelt.
Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg nahm die Einführung des Referenten vor. Nollmann lebe seine Berufung als Pastor, indem er Kirchentüren öffne, um „Licht reinkommen und Christus mal rauskommen“ zu lassen, sagte Wendebourg bei ihrer Ansprache. „Du zeigst mit größtem Vergnügen, dass er sich nicht in die Räume einsperren lässt, die wir ihm zugewiesen haben“, betonte sie.
Nollmann habe sich sein ganzes Berufsleben lang „inspiriert und voll Freude“ an Orten bewegt, die man nicht als allererstes mit Christus in Verbindung bringe. So sei er als Auslandspfarrer in Istanbul, als nordrhein-westfälischer Beauftragter für christlich-islamischen Dialog und als Quartierspastor in Bochum-Stahlhausen tätig gewesen. Dort habe er zusammen mit eher ungewöhnlichen Partnern aus dem Sozialraum aus einer in die Jahre gekommenen Kirche ein multikulturelles Quartierszentrum gemacht, in dem Deutsch für Ausländerinnen und Ausländer unterrichtet werde, in dem Kunst entstehe, „in dem die Damen der Frauenhilfe Geflüchteten zeigen, wo der richtige Platz für ihre gespülten Kaffeebecher ist“ und in dessen Mitte eine neue Kapelle entstand. „Das hat schon was von einem Pfingstfest“, sagte die Oberlandeskirchenrätin.
Sie äußerte ihre Freude darüber, dass Nollmann jetzt seinen Dienst in der hannoverschen Landeskirche angetreten hat. Als „Dienstbeschreibung“ seiner Stelle formulierte Wendebourg: „Du bringst uns voran in der Kunst des Türenöffnens. Du zeigst uns, welchen Spaß das bringen kann: neugierig und ohne Angst rauszugehen an die verrücktesten Orte, immer bereit, zu erleben, was der Jakob, der alte Gauner, voll Staunen erlebt hat, als er am allerwenigsten damit rechnete: ‚Fürwahr, Gott ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!!‘“.
Weitere Beteiligte bei der Einführung waren die landeskirchliche Beauftragte für Diakoninnen und Diakone, Inga Rohoff, der Referent für die Initiative Gemeinwesendiakonie im Haus kirchlicher Dienste, Peter Meißner, und der Diakoniepastor im Diakonischen Werk Hannover, Friedhelm Feldkamp. Das biblische Leitmotiv der gottesdienstlichen Feier war der Ausruf Jakobs: „Wow! Fürwahr, Gott ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!“ Nach der Einführung überraschte eine Gruppe von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern die Anwesenden und besonders den gebürtigen Bochumer Holger Nollmann mit der „Bochum“-Hymne von Herbert Grönemeyer.