Am 20.05.2022 beging die Initiative "Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus" in Niedersachsen ihre 12. Vollversammlung.
Angesichts sich festigender rechtsextremer Milieus in Niedersachsen lud die Initiative „Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus“ 2021 die Kirchen in Braunschweig und Oldenburg ein, der Initiative beizutreten. „Unsere Gesellschaft polarisiert sich“, sagte der Braunschweiger evangelische Propst Lars Dedekind am Freitag bei der Vollversammlung der niedersächsischen Initiative. Unter anderem versuchten ausländische Interessengruppen, die Gesellschaft zu spalten und die Demokratie zu untergraben.
Niedersachsen sei eine westdeutsche Hochburg des sich neu formierenden Rechtsextremismus, sagte die Politologin Andrea Röpke auf Einladung der Initiative. Sichtbar werde dies etwa an völkischen Siedlungen in ländlichen Regionen und an der wachsenden Beliebtheit der sogenannten „germanischen neuen Medizin“. Röpke betonte, dass die Bedrohung derzeit noch unterschätzt werde. Die neuen Rechten seien sehr gebildet und gingen äußerst strategisch vor.
Die Rechtsextremismus-Expertin Anna Weers von der Amadeu-Antonio-Stiftung verwies auch auf sogenannte „Freilerner“, die ihre Kinder in Runenkunde unterrichteten oder „Querdenken“-Schulen gründeten. Auch die sogenannte Anastasia-Bewegung, die im Harz Fuß fasse, müsse als Gefahr für die freie Gesellschaft ernstgenommen werden.
Die Initiative „Kirche für Demokratie“ berät Bürger, die in ihrer Kommune rechtsextreme Bestrebungen wahrnehmen, unterstützt Gemeinden und Schulen.