Benin-Bronzen, Provinienzforschung und Restitution. In den letzten Jahren nahm das Thema der zu Kolonialzeiten geraubten Kunstwerke an Fahrt auf. Erst kürzlich beschloss das Museum am Rothenbaum in Hamburg die Benin-Bronzen an den heutigen Staat Nigeria zurückzugeben. Doch nicht nur Kultureinrichtungen setzen sich mit der kolonialen Vergangenheit und ihrem Wirken bis heute auseinander.
Im Zuge des Studientages im Anschluss an die Konferenz für Friedensarbeit diskutieren die Teilnehmenden über das koloniale Erbe der evangelischen Kirche vor dem Hintergrund des gerechten Friedens:
„Christliche Friedensethik setzt das Wissen um die bis in die Gegenwart reichenden Konflikte aufgrund von erfahrenem und erlittenem Unrecht in der Vergangenheit voraus. Angesichts einer komplexer werdenden Welt, in der unterschiedliche Konfliktlagen miteinander verknüpft sind, bedeutet dies für eine kirchliche Partnerschafts- und Friedensarbeit eine besondere Herausforderung.
Die Folgen kolonialer und rassistischer Strukturen sind bis heute wirksam, daher stellen sich für eine christliche Friedensethik hier auch immer wieder Fragen mit besonderer Dringlichkeit. Dabei geht es darum, inwieweit die eigene Friedensarbeit vielleicht als Fortsetzung missionarisch-kolonialer Dominanz nur unter anderen Vorzeichen gesehen wird oder ob sie geprägt ist von geschichts- und damit auch schuld-bewusster, kontext-sensibler Solidarität.“
Der Studientag wird organisiert von der Deutschen Kommission von Justitia et Pax sowie der Evangelischen Akademie zu Berlin. Er findet am 01.02.2022 online statt, ist öffentlich und kostenfrei. Um an dem Studientag teilzunehmen, können Sie sich unter office@evangelische-friedensarbeit.de anmelden.
Das Programm finden Sie hier.