Morgens um sieben ist die Welt im Wendland noch erstaunlich ruhig. Gegen alle bäuerlichen Klischees bleibt für Veronika und Sören Obermayer auf ihrem Hof im kleinen Bausen sogar genügend Zeit, um nach dem Aufstehen mit einem Kaffee in den Tag zu starten. Und das, obwohl rund 200 Ziegen in ihrer bäuerlichen Obhut leben. „Unsere Tiere schlafen gern aus“, sagt die 32-jährige Veronika und lacht fröhlich.
Dann beginnt der Tag auch für die rund 70 Milchziegen - mit dem täglichen Gang in die Melkkammer. „Christine führt die Herde an“, sagt Veronika Obermayer und streichelt den vorbeiziehenden Tieren über den Kopf. „Dann folgt Dotti und die anderen Milchziegen reihen sich nach und nach ein.“
In die Landwirtschaft einsteigen, das ist immer ein Abenteuer. Die Obermayers haben es vor knapp vier Jahren gewagt - und sind nicht nur mit positiver Einstellung und großer Freude, sondern auch für die ökologische Landwirtschaft bei der Sache. Sie wollen, dass ihr Betrieb Ertrag abwirft - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch für Umwelt und Klima.
In Berlin haben Sören und Veronika Agrarwissenschaften studiert und sind aus der Großstadt in das 20-Seelen-Dorf bei Lüchow im niedersächsischen Wendland weitergezogen, um den ehemaligen Schweinemasthof von Sörens Vater in einen Bioland-Hof für Ziegen umzubauen.