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Weltbienentag: Kirchengemeinden unterstützen Artenvielfalt

Pressemitteilung 19. Mai 2022

Wildbienen sind stark gefährdet: 300 von 560 in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste. „Zum Weltbienentag am 20. Mai möchten wir auf das Artensterben von Wildbienen und den drastischen Rückgang fast aller Wildtierarten in Deutschland aufmerksam machen“, sagt Mona Gharib, Umweltreferentin und Leiterin des Projektes „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ (BiCK) in der hannoverischen Landeskirche.

Der Verlust der Artenvielfalt betrifft viele Pflanzen- und Tierarten, dabei kann, so Gharib „mit gezielten Maßnahmen gegengesteuert werden, indem zum Beispiel statt Ziergehölzen einheimische Pflanzenarten gepflanzt werden, wie etwa anstelle von Forsythie die Hamamelis“. Mit insektenfreundlichen Stauden wie Wolfsmilch, Storchenschnabel, Natternkopf oder Rittersporn könne auf kleinstem Raum eine vielfältige Blütenpracht und gleichzeitig ein hohes Nahrungsangebot für Insekten erzeugt werden. Auch die Aussaat von Wildblumen aus gebietsheimischen Saatgutmischungen helfe den Wildbienen.

„Mit den Teams aus den Kirchengemeinden entwickeln wir im Projekt BiCK gezielt Maßnahmen, um Wildbienen Lebensraum zu bieten und das Nahrungsangebot zu erweitern. 75 Prozent aller Wildbienenarten bevorzugen offene Böden oder Totholz als Lebensraum, durch das Offenhalten des Bodens und Anlegen von Sandflächen trägt man ohne großen Aufwand zum Überleben der Insekten bei. Auch Ersatzlebensräume durch Insektenhotels werden an kirchlichen Außenflächen und auf kirchlichen Friedhöfen angebracht.“

Das Projekt BiCK unterstützt den Fortbestand von Wildbienen außerdem durch das Anlegen von mehrjährigen Wildblumenwiesen oder Säumen, das zu Erhöhung des Nahrungsangebotes der Wildbienen führt, „indem sogenannte Bienennährgehölze, Stauden und weitere Blühsträucher gepflanzt werden wie heimische Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia) oder Faulbaum (Rhamnus frangula). Vom erhöhten Insektenangebot profitieren zudem Vögel und Fledermäuse, „die damit eine sichere Nahrungsquelle haben“.

„Der Verlust der Artenvielfalt bedroht alles Leben auf dem Planeten und betrifft uns alle“, so Projektleiterin Gharib. „Daher können auch kleine Maßnahmen helfen. Ein Vorbild sind die BiCK-Kirchengemeinden, die mit Ihren Außenflächen, Gebäuden und Friedhöfen viele unterschiedliche Maßnahmen umsetzten und wertvolle Trittsteinbiotope schaffen.“

Mit dem in 2021 gestarteten Projekt „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ (BiCK) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers können Kirchengemeinden Natur- und Artenschutz aktiv in ihre Gemeindearbeit einbinden und eine Förderung bis zu 3.500 Euro beantragen.

Ansprechpartnerin

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Mona Gharib

Referentin für Umwelt und Klimaschutz