Tagung im Religionspädagogischen Institut Loccum (RPI) beschäftigte sich mit Kirchenpädagogik im digitalen Zeitalter
In der Kirche erklingt die Orgel, doch auf der Orgelbank sitzt kein Organist. Man hört leise Erklärungen über den Altar, die Deckenbemalung oder den Taufstein, dabei findet gerade gar keine Kirchenführung statt. Überall im Kirchenraum stehen Menschen mit ihren Smartphones und lauschen. Andere sitzen einfach still da oder zünden eine Kerze an, ganz ohne Technik. Dazwischen wuseln jüngere Kirchenbesucher*innen herum, auch sie mit einem Handy in der Hand. Sie zählen die Stufen zur Kanzel oder die Glasfenster im Chorraum, sie suchen nach Informationen zu den Öffnungszeiten oder machen ein Foto von ihrem Lieblingsort in der Kirche. Mit all diesen Angaben füttern sie ihr Smartphone, denn sie sind gerade bei einer digitalen Schnitzeljagd unterwegs, Siegerehrung am Ende inklusive.
In der Landeskirche Hannovers gibt es rund 400 offene Kirchen, die Menschen auch außerhalb der Gottesdienstzeiten besuchen können; immer mehr von ihnen halten ein digitales Angebot für die Besucher*innen bereit. Wie sich Kirchen digital aufstellen können, war Thema beim Treffpunkt Kirchenpädagogik des Religionspädagogischen Instituts Loccum (RPI); eingeladen waren Kirchenpadägog*innen aus der ganzen Landeskirche. „Uns ging es um Überlegungen: Wie passen Kirchenraumpädagogik und Digitalisierung zusammen?“, sagt RPI-Dozent Matthias Hülsmann, Leiter der Tagung. „Und welche neuen Chancen erge-ben sich aus der Digitalisierung für dieses Arbeitsfeld?“